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Es werden Posts vom April, 2022 angezeigt.

Rassismus und Othering

Rassismus kam zuerst auf durch den transatlantischen Sklavenhandel, als in der Alten Welt Spanier, Portugiesen, Franzosen usw. in ihren Sklavenhandelsschiffen Kongolesen, Ghanaer, Nigerianer usw. verfrachteten. Als sie in der Neuen Welt ankamen, waren die einen nur noch Weiße und die Herren, die anderen nur noch Schwarze und die Untergebenen. Durch die Kolonialisierung Afrikas verstärkte sich dieses Gefälle noch. Davor gab es selbstverständlich unter allen Hautfarben Herren und Untergebene, zB gibt es aus dem 14. oder 15. Jahrhundert Gemälde von Szenen auf dem Marktplatz in Lissabon, auf dem reiche, gut gekleidete Händler afrikanisch-dunkelhäutiger Herkunft neben Lastenträgern heller Hautfarbe zu sehen sind. Als das oströmische Reich und damit die Seidenstraße im Niedergang begriffen waren, begann Portugal unter Heinrich dem Seefahrer die Westküste Afrikas zu erkunden und Handelsbeziehung dorthin aufzubauen. Im römischen Reich gab es sowohl Kaiser als auch Senatoren usw. von dunkler Ha

Wien in sechs Tagen nebst Bratislava

Zunächst ging die Fahrt von zuhause mit einer gebuchten Mitfahrgelegenheit nach Stuttgart. Der Fahrer, Angehöriger des Militärs, hatte einige interessante Ansätze und Denkanstöße zu interessanten Themen, die Fahrt war dadurch unterhaltsam bis tiefgründig. Dann, vom Raum Stuttgart, ging es am Folgetag nach Wien, nicht die vorgeschlagene schnellste, sondern die an Kilometern kürzeste Route. Dadurch kam Schönbrunn bereits am Anreisetag in all seiner übertriebenen, massive soziale Ungerechtigkeit ausstrahlenden Größe und Pracht ins Blickfeld. Der weitere Weg durch Wien bestätigte diesen Eindruck oft noch, und das Hotel, zu teuer für zu wenig Ausstattung und zunächst der Versuch, mit zu wenig als der gebuchten barrierefreien Leistung durchzukommen, trugen dazu bei, scharfen Unmut gegen kapitalistische Auswüchse zu schüren. Am nächsten Morgen ging es früh in die Innenstadt, genauer zur Spanischen Reitschule. Kommt man nach Wien in die Innenstadt, kann es gut sein, dass man am ersten Tag im

Nächste Schritte?

Ich möchte etwas in meinem Leben verändern. Nicht nur etwas, sondern möglichst grundlegend, denn ich möchte schließlich, wie an anderer Stelle schon beschrieben, meiner nomadischen Seele mehr folgen, gleichzeitig aber meinen ökologischen Fußabdruck möglichst gering halten. Gleichzeitig möchte ich geistige Spuren hinterlassen. Vieles davon sprengt schnell den Rahmen, da ich alleine zu viel zu schwieriges mit zu wenig Ressourcen to erreichen wünsche. Doch ich könnte ja klein starten. Es tut mir gut, körperlich produktiv zu sein. Gleichzeitig suche ich nach sozioökonomischer Verbesserung meiner Lage. Und dafür kam mir in den Sinn, klimaneutrales Gebäck in Umlauf zu bringen. Außerdem müsste ich mein Umfeld deutlich in Ordnung bringen. Dafür werde ich aber wohl Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Zum Dritten möchte ich kleine Geschichten entwickeln und vertonen, um sie der nächsten Verwandtschaft zukommen lassen zu können. Und zum Vierten, jetzt endlich das nomadische Fernziel, möchte ich mir

"Impulsvortrag"

In den sozialen Medien gab es einen Beitrag, in welchem gefragt wurde, zu welchen Themen man spontan ohne Vorbereitung einen Vortrag über etwa 20 Minuten würde halten können. Mir kamen da einige Ideen, und dann nach und nach immer mehr. Folgende (möglicherweise unvollständige) Liste ergab sich hierbei: Trampen, Campen, Couchsurfing, Freeganismus, Minimalismus, Nachhaltigkeit, DiY-Konzepte, Resilienz, Studium, Jura, Philosophie, Skeptizismus, Ethik, (Anti-)Diskriminierung, Anthropozentrismus, Egoismus, Genetik, Albert Einstein, Polyamorie, Waldorfpädagogik, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Rechtschreibung, Geschichte, Sprachen, Englisch, Französisch, Spanisch, Chinesisch, Russisch, Pflegeassistenz, Umzug, Unternehmensgründung, Segeln, Musik, Komposition, Musiknoten, Cello, Oboe, Klavier... Das klingt angeberisch, das ist mir klar. Allerdings war nicht festgelegt, dass der Vortrag eine besondere Tiefe erreichen müsste. Und auch wenn ich wohl ein paar der Themen vertiefend abhandel

Leonardo

Noch ganz jung, gerade mit dem Abitur fertig, begegnete ich im Zug einem ehemaligen Lehrer von mir, einem von den sympathischeren, und wir kamen ins Gespräch. Was ich denn gerade tun würde, wollte er wissen. Ich erzählte von meinem Ingenieurstudium und davon, dass ich gerne freischaffender Künstler und Erfinder so ähnlich wie da Vinci werden möchte. Von meinen Erzählungen war er ganz angetan. Heute jedoch, wenn ich Leuten davon erzähle, wie ich gerne ein Tätigkeitsfeld wie da Vinci hätte, wird ziemlich schnell grandiose Selbstüberschätzung bei mir vermutet. Dabei geht es mir gar nicht um den historischen Stellenwert da Vincis, sondern darum, die verschiedenen technischen, sozialen, philosophischen und künstlerischen Ideen, die mir immer wieder kommen, zunächst zu Papier und dann auch in Form zu bringen. Dafür bräuchte es die entsprechenden Ressourcen, die ich nicht habe, und die Willenskraft, an der ich auch scheitere. Eigentlich braucht es nur die Willenskraft. Wenn ich nur könnte w

Was hält mich hier?

Gerade beschäftige ich mich damit eine Gelegenheit für "Hand gegen Koje" zu finden. Eine mögliche solche Gelegenheit würde in Preveza in Griechenland starten. Indem ich mir auf einer Karte klarmache, wo das liegt, kommen Erinnerungen in mir hoch an eine schöne Zeit 2015, die ich im Sommer verbracht habe, trampend über den Balkan und durch Griechenland. Und ich denke an die Darstellungen eines im Campervan reisenden Pärchens, das aussteigen wollte, sich aber gegen Trampen entschied, weil man dabei oft nur von Stadt zu Stadt kommt, so wie es bei mir damals auch war, während man die Landschaft dazwischen oft nur im Vorbeifahren sehen kann. Gerne würde ich zB die Gebirgsgegend von Kalamata nach Sparta nochmal intensiver erleben, zB zu Fuß. Warum packe ich mir nicht ein paar Habseligkeiten für ein paar Tage zusammen, löse mich von allem anderen und gehe hinaus in die Welt, immer mit ein paar Tagen Aufenthalt hier und da, aber nie zu lange um Wurzeln zu schlagen? Über die Jahre k