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Es werden Posts vom August, 2020 angezeigt.

Horizonte

Wir alle, sowohl individuell als auch als Gruppe, sind immer Gefangene unseres Horizonts. Ich betrachte ein kleines Stückchen Grasfläche, ein eingefasstes Beet inmitten einer Stein- und Asphaltwüste am Bahnsteig, aber genauso kann man wohl auch auf Verkehrsinseln usw. schauen: Hier gibt es ein auf seine Umgebung abgestimmtes Biotop und es ist anzunehmen, dass etliche Lebensformen darin, sofern sie überhaupt Auffassungen von etwas haben können (wovon ich ausgehe), eine solche haben, dass die ganze Welt aus diesem Biotop besteht. Ihr Erkenntnishorizont reicht nicht bis an die Grenzen des Biotops, geschweige denn darüber hinaus. Deswegen wird es wohl auch keinen Begriff "Biotop" für sie geben, weil es für sie schon quasi das All ist. In Anlehnung an meine Äußerungen zu Kleinstlebewesen in und um uns muss ich eigentlich ähnliches sagen: Das All eines Mitochondriums ist die Zelle in der es lebt und sich fortpflanzt. Das All eines Virions ist wohl der Tropfen Flüssigkeit, in de

Couchsurfer, mal die "spezielle Sorte"

Wer mich gut kennt, weiß, dass ich viele Gäste habe, weil ich einfach gerne Leute bei mir aufnehme und mich intensiv mit ihnen austausche. Früher habe ich nicht so sehr darauf geachtet, da kann es also schon sein, dass da schon mal eine "seltsame Person" darunter war, aber 2019 waren es ziemlich viele Begegnungen auf CS, die mir das Gefühl hinterließen, dass das schon irgendwie seltsam war. Es fing eigentlich schon 2018 an mit einer Person, die überaus freundlich und zuvorkommend und anhänglich war, eigentlich eine angenehme Gesellschaft, aber irgendwie auch ein bisschen zu viel, und immer irgendwie verzettelt usw. Diese Person kam Ende 2018 erneut zu mir und wir verbrachten im Kreise anderer Freunde von mir ein angenehmes Silvesterfest. Mich beschlich allerdings mehr und mehr der Verdacht, dass die großtrabenden Geschichten, die diese Person mir von sich und deren beruflichen Aufgaben erzählte, irgendwie nicht so ganz mit der Realität übereinstimmen könnten, und eine Goo

Kleinstlebewesen in und um uns

"Würden alle Viren und Bakterien aus unserem Körper entfernt, würden wir nur sehr kurz überleben", schreibt ein Bekannter in einem sozialen Netzwerk. Wie kommt er darauf? Ich meine, klar ist das so, bei Bakterien, da viele von denen unseren Stoffwechsel tatkräftig unterstützen - man denke an unsere Darmflora. Aber bei Viren? Inwiefern nützen sie uns? Viren verstoffwechseln nichts. Sie docken an Zellen an und stören deren inneren Ablauf derart, dass die Zelle alle ihre bisherigen Aufgaben fallen lässt und all ihre Energie und Ressourcen dafür verwendet unzählige Kopien des ursprünglichen Virus' anzufertigen und dann zu sterben und die Viren-Kopien auszuschütten. Inwiefern kann dies als nützlich betrachtet werden? Der einzige Nutzen könnte lediglich darin liegen, dass einige Viren womöglich einige uns schadende Bakterien angreifen. Er verweist auf ein spannendes Buch zum Thema: "Viren: Supermacht des Lebens" von der emeritierten Virologie-Professorin Kari

Glaskugel: BTW21 und Merkel

Ich liebe Merkel wohl nicht besonders, im eigentlichen Sinne, denn meine politische Orientierung ist eine gänzlich andere, aber ich verstehe, dass es vor allem ihr und ihrer ruhigen Hand und Unbestechlichkeit zu verdanken ist, dass Deutschland und Europa heute so gut da stehen wie sie dastehen. Wenn ich mir vorstelle, wie ihre jeweils aussichtsreichsten Mitbewerber die verschiedenen Krisen angegangen wären, ab 2005 Schröder, für ihn wäre es z.B. die Finanzkrise 2008 gewesen, bei der er wahrscheinlich mehr kaputt gemacht als gerettet hätte, ab 2009 Steinmeier wahrscheinlich genauso, und wie er 2013 mit der Snowden-Affäre umgegangen wäre wissen wir nicht, aber vielleicht hätte er mehr gepoltert, bei Steinbrück ab 2013 ebenfalls, der wahrscheinlich auch in der Flüchtlingskrise 2015 nicht so souverän und mutig entschieden hätte sondern eingebrochen wäre, genauso wie Schulz ab 2017, der zudem wahrscheinlich weder Trump das Wasser hätte reichen noch Deutschland durch Corona so sicher hätte