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Es werden Posts vom September, 2021 angezeigt.

Erkenntnis und "Schwurbler".

Ist das Zeitalter des Glaubens vorbei? Es geht im Gegenteil immer nur um Glauben bzw. Vertrauen. Was ist denn Wissen anderes als darauf zu vertrauen, dass diese oder jene Nachricht stimmt, wobei der Leumund des Verkünders und die vermeintlich logisch-schlüssige Argumentation das Vertrauen bestärken. Aber Dein Ich ist immer nur hier und jetzt, bzw. es schafft diese, und jedes "woanders" und "wann anders" ist auf Dein Vertrauen angewiesen. Schon mal von Phlogiston gehört? Was könnte man daraus für heute ableiten? Die Krux ist, dass jede Seite sich auf der Seite der Wahrheit, der Rechtschaffenheit wähnt, und jeder anderen Seite unterstellt, Irrtümern auf den Leim gegangen zu sein und/oder bewusst unlautere Ziele zu verfolgen. Gemäß Platons Höhlengleichnis glaubt jeder Mensch, derjenige zu sein, der den Ausweg, die Wahrheit gefunden hat, während er diejenigen, die ihn vermeintlich nicht verstehen, zu den noch in der Höhle Gefangenen zählt. Das machst Du mit den &qu

Kann Kommunismus funktionieren?

Kommunismus kann bei Menschen nicht funktionieren, zumindest nicht vollständig, weil Menschen zum Teil zwar Gruppentiere sind, zum Teil aber auch Individualisten, die Privatinteressen nachgehen. Die Erklärung der allgemeinen Menschenrechte hat kommunistische Strukturen, Demokratien haben das auch, aber das geht jeweils nur als äußerer Rahmen, der vielfältige freie Entfaltung innen ermöglicht. Wahrscheinlich erfordern die aktuellen Herausforderungen zB beim Klimawandel etwas mehr Gemeinsinn, denn wir müssen gemeinsam unseren Ressourcenverbrauch und unsere Treibhausgasemission reduzieren. Aber das klappt wesentlich besser oder sogar ausschließlich durch geschickt entwickelte Anreize als durch Zwang. Allerdings würde ich aus einem Nachhaltigkeitsgebot zB eine Erweiterung der Menschenrechte um das Recht auf eine intakte Biosphäre formulieren, die Gesellschaften und Individuen in ihrem Gesamtkonsum oben begrenzt und gleichzeitig von unten her allen ein Minimum an Ressourcen garantiert.

Klassismus und Macht (1)

Wir alle, oder fast alle, scheinen einen unbewussten Kompass für Klassen bzw. soziale Schichten zu haben. Wobei ich dies noch verfeinern möchte, ohne es bis jetzt gründlicher reflektiert zu haben, sozusagen als Idee, die mir während des Schreibens kommt: "Wir haben ein Gespür für Macht auf verschiedenen Ebenen." Und "unsere eigene Klasse", das ist der soziale Raum, in dem wir etwa so viel Macht haben wie andere. Niedrigere Klassen halten wir auf Distanz, verachten sie möglicherweise, oder beuten sie aus (beobachte mal Dein Alltagsgefühl zB gegenüber "Obdachlosen", "Fußballfans", "Querdenkern", "Hartzern" oder anderen sozialen Gruppen, denen Du glaubst Dich nicht zugehörig zu fühlen). Zu anderen blicken wir auf und möchten gerne wie sie sein oder an ihrem Erfolg teilhaben. Auf keinen Fall wollen wir, dass diese Person merkt, dass wir eigentlich gar nicht zu ihrer Klasse gehören und sie gute Gründe hätte uns abzulehnen, deswegen