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Kynosarges 2521

Erneut ist es so, dass innerhalb weniger Tage viele verschiedene Ereignisse sich aneinanderreihten, die die Erlebnisse der letzten Wochen zeitlich in die Ferne schieben.
Gerade sitze ich in Straßburg in einem Café, lade mein Tablet auf und beginne hier zu schreiben. Es ist Freitag, 22. August, um die Mittagszeit. Für mein Boot habe ich bereits ein paar Besorgungen machen können, doch muss ich die heute noch einbauen und testen, bevor ich nachts mit dem Zug wieder nach Hause fahre und morgen wieder in einen 48h-Arbeitseinsatz gehe.
Am vorigen Tag, gestern, kam ich mit einem Nachtzug früh morgens in Kehl an, ging zu Fuß nach Straßburg zu meinem Boot und legte mich erstmal noch für etwa zwei Stunden hin. Dann machte ich mich mit meinem Rad auf den Weg zu einem Baumarkt in der Innenstadt und hatte vorsorglich eine Fahrradpumpe dabei, die ich mehrmals auf dieser Strecke brauchte, auch, weil ich selbst zur Verschlimmerung beigetragen hatte: Die Verbindung zwischen Ventil und Schlauch war bereits leicht brüchig, und indem ich es zu stabilisieren versuchte, vergrößerte ich nur die Beschädigung beim wiederholten Aufpumpen. Mittags in einem Café neben dem Baumarkt machte ich also einen Schlauchwechsel. Das Rad verfügt über eine Nabenschaltung, deren Funktionsweise ich nicht kannte und die ich also einfach abzog in der Hoffnung, dass alles wieder funktionieren würde, sobald ich sie wieder aufsteckte. Nun ja, so war es nicht, denn als ich weiterfahren wollte zu einem Laden mit Bootsutensilien, hatte ich nur noch einen Gang verfügbar. Abends zurück im Bootshafen allerdings konnte ich durch ein YouTube-Video lernen, wie ich eine solche Gangschaltung richtig installiere und inzwischen funktioniert sie auch wieder. 
Den letzten Blogeintrag schrieb ich vergangene Woche Mittwoch in der Nacht zu Donnerstag, 14. August, nachdem ich mit meinem hochbetagten Freund bei seiner Schwester in München angekommen war. Wir besuchten Donnerstag eine langjährige Freundin von ihm noch aus Studienzeiten, über die ich bereits im vorigen Jahr schrieb. Inzwischen scheint mir fast sicher, dass sich hier eine vertane Chance einer innigen Lebenspartnerschaft äußert, vertan u.a. durch diverse Vorbehalte, aber wohl auch durch empfundene gegenseitige Missachtungen. Ich sehe mich hier eher als Zeuge, Beobachter, und empfinde es unangebracht, über die beiden und ihre Entscheidungen zu urteilen. Dass ich diese Situation beschreibe, soll vor allem nur den Zweck erfüllen, mich selbst und vielleicht auch andere zu ermahnen, wichtige Chancen nicht zu vertun.
Freitag waren wir seine älteste Schwester besuchen, die nach wie vor, vielleicht sogar noch etwas mehr als im Jahr davor, von Alzheimer betroffen war. Dennoch erkannte sie ihn in der Sekunde, die er den Raum betrat, und zeigte dies in einem sonnigen, warmen Strahlenlächeln, mit dem sie ihn empfing. Die weitere Zeit unseres Aufenthaltes dort war aufgrund ihrer Situation stellenweise leicht irritierend, aber als wir uns verabschiedeten, war an der Art, wie sie ihn in ihre Arme schloss und ihm aus tiefstem Herzen alles Gute wünschte, in ergreifender Weise erkennbar, dass sie sich der Situation, dass dies möglicherweise ihr letztes Wiedersehen auf Erden war, sehr bewusst war - noch jetzt rührt mich die Erinnerung daran. 
Eine weitere Freundin aus Kindheitstagen war leider durch Umzug vorerst nicht mehr aufzufinden, weswegen wir Samstag in München mit Besuch der großen Kirchen in der Innenstadt verbrachten. 
Sonntag fuhren wir vormittags zurück, und weil der Rückweg an Augsburg vorbei führte, beschlossen wir kurzfristig, die dortige Innenstadt nebst Dom und Afra-Kirche zu besuchen und erst abends nach Stuttgart weiterzufahren. Zwar war ich schon in Augsburg gewesen, meine ich, aber die historische Altstadt hatte ich noch nicht besichtigt und fand sie ganz interessant. Am späteren Abend dann fuhr ich zu mir nach Hause. 
So schön, horizonterweiternd und erlebnisreich die Zeit mit ihm war, war sie doch auch von einigen teils recht anstrengenden Kontroversen geprägt: Er ist meisterlich, auch noch mit über 90 Jahren, wenn es um Klavierspiel und um Wissen um Kunst, Kultur und Geschichte geht. Diesbezüglich ist die Zeit mit ihm ein wertvoller Schatz. Aber daneben ist er doch auch auf größtmögliche Weise ungeschickt in vielen alltäglichen Situationen und Anwendungen und Geräten. So sehr er alle Phasen menschlicher Kulturentwicklung durchschaut, durchschaut er nicht einmal die kleinsten technischen und kausalen Zusammenhänge des alltäglichen Lebens und eckt daher in quasi allen Situationen des Alltags irgendwie an oder verursacht sogar nicht insignifikante Schäden. Es gelingt ihm kaum, strukturellen Rassismus und Sexismus zu erkennen, schon gar nicht bei sich selbst, und geht teils mit einer offen verletzenden Art und Äußerungen durch die Welt, teilweise gewollt ignorant. Die Schwester, bei der wir wohnten, hat wohl schon Zeit ihres Lebens Schwierigkeiten mit dieser seiner Art, und möglicherweise stand einiges davon auch bei der genannten verpassten Chance unüberbrückbar im Weg. Während ich letzteres nur vermuten kann, äußerte sich seine Schwester mir und anderen gegenüber teils offen negativ über ihn. 
Bei unseren zahlreichen Gesprächen über viele verschiedene Themen, zB auch darüber, welche europäischen Könige der jeweiligen europäischen Nationen die jeweils schlimmsten und die jeweils besten wären, oder mit welcher historischen Persönlichkeit er gerne befreundet wäre im Sinne einer Freundschaft auf Augenhöhe, nicht im Sinne verehrender Anhängerschaft, kamen wir immer wieder auch auf Themen der Anthroposophie zu sprechen und ich erkannte, nicht zum ersten Mal, aber dafür etwas stärker als während früherer Gelegenheiten, dass mir die Anthroposophie durchaus ein Impuls zu einem Einstieg in das, was ich vor einigen Blogeinträgen sinngemäß als spirituelle Geistforschung beschrieben habe. Hierzu passt auch in Teilen ein Buch, das ich von ihm geliehen lese dieser Tage, das zu beschreiben versucht, was während des ersten nachchristlichen Jahrtausends in den Gebieten stattfand, die historisch deutschen Völkern zugeordnet werden, vor allem Kelten und Germanen. Über deren Kultur und Kulte, deren spirituelle Vorstellungen, würde ich gerne mehr erfahren. Wolf Dieter Storl war da gelegentlich Quelle für mich, doch bin ich mit seiner Art als Redner nicht ganz zufrieden. Vielleicht finde ich da ja noch andere Quellen. 
Montag auf Mittwoch war ich wieder für eine Doppelschicht auf der Arbeit, bei der alles gut verlief. Dienstag fuhren wir für einen Geschäftstermin des Partners der Klientin nach Höxter und hatten einen angenehmen Aufenthalt in diesem hübschen Städtchen, von dessen Schönheit ich vorher nichts wusste.
Immer wieder mal, wenn ich unter Menschen unterwegs bin, fremden Menschen begegne, mache ich ein kleines Experiment, das ich hier mal als "Menschen lesen" beschreiben möchte. Wahrscheinlich müssen wahrhaftig empathische Menschen schmunzeln über das, was ich mir über Gedanken und Kopf zu erreichen versuche: Ich beobachte Menschen und versuche ihre Mimik so zu lesen, dass ich mir vorstelle (oder sogar ihre Mimik tatsächlich imitiere), wie sich eine solche Mimik anfühlt im Sinne davon, welche innere Situation, welche Gedanken- und Gefühlslage mich dazu bringen würde, eine solche Mimik zu zeigen. Mit manchen Menschen, denen ich anonym so begegne, bekomme ich dann regelrecht Mitleid. 
Mittwoch nach der Arbeit nahm ich den Termin beim Anwalt wahr, der meine Erwartungen auf den nüchternen Boden der Tatsachen holen konnte, sich aber dennoch den wichtigsten Daten widmen und mir eine ehrliche Zusammenfassung zukommen wird - wie viel mich nur dieses allein insgesamt kosten wird, traue ich mich gar nicht zu sagen.
Am späteren Nachmittag traf ich mich mit meinem Ingenieur-Freund am Rhein für längere, teils bewegende Gespräche. Er äußerte eine Frage an mich, die ihm bei seinen Überlegungen kam: Freiheit bedeute für ihn die Abwesenheit von Gewalt, Gewalt definiert als "jede Handlung, die vollzogen wird unter der Missachtung der Bedürfnisse der von ihr Betroffenen", und Frieden bedeute für ihn ebenfalls die Abwesenheit von Gewalt - ob dann Frieden und Freiheit letztlich das gleiche meinen. Nun ja, vom alltäglichen Gebrauch her sind zwar Frieden und Freiheit miteinander verbunden, aber doch nicht bedeutungsgleich? Dem wollte ich auf den Grund gehen. Als Ergebnis stellte sich mir dar, dass Freiheit quasi ein Gradmesser ist für den Umfang der Bedürfnisse, denen man nachgehen kann, quasi als Grundlage, und Frieden bedeutet der Zeitraum, für den diese Grundlage, dieser Freiheitsgrad nicht verändert bzw. beeinträchtigt wird, sinngemäß also wie ein Diagramm, bei dem Frieden und Freiheit die x- und y-Achse aufspannen. Wir stellten fest, dass alle Menschen, wahrscheinlich sogar alle Lebewesen, größtmöglichen Zugang zu Frieden und Freiheit haben sollten, dass allerdings wahrscheinlich ein Leben in dauerhaftem Frieden und Freiheit im Sinne davon, dass quasi nie mehr die Komfortzone verlassen wird, zu Stagnation und Tod führen muss. In Erinnerung an mein Gespräch mit meinem Couchsurfing-Gastgeber in Casablanca im Januar jedoch verstand ich, dass das Fehlen von Frieden und Freiheit Stress bedeuten kann, dass sich also die Komfortzone erst dann gewissermaßen als Abenteuer verlassen lässt, wenn das Rückkehren zu ihr, zu Frieden und Freiheit, weiterhin möglich bleibt. Doch im Sinne meines letzten Blogeintrags möchte ich doch daran festhalten, dass Lernen, Entwicklung und Wachstum kaum stattfinden, wenn man seinem Bewusstsein keine neuen, durchaus auch unbequemen Erfahrungen als Nahrung gibt.
Und nicht zuletzt begleitete und begleitet mich auch weiterhin das Thema zu Sexualisierung und Demut. Ich sehe erst so langsam meine eigenen Abgründe, die für Frauen zu Problemen werden können. Trotz aller feministischen Themen, mit denen ich mich auseinandersetze, beurteile ich Frauen weiterhin oft erstmal auf ihre "fuckability" usw., bin überrascht, wenn sie etwas tun, was ich ihnen nicht zugetraut habe, glotze zu viel zu oft zu direkt auf Brüste... es ist furchtbar. In einem "höheren" Bereich meines Bewusstseins verstehe ich, wie menschenverachtend all dies ist und verachte ich all dies. In einem "niedereren" suche ich es aber doch weiterhin und lasse mich von ersterem nur zum Schein abhalten. 
Ich wollte mir einen Anstecker machen à la "auch wenn ich glotze, ich bin ein Ally" oder so, ein Ally für Frauen, für Menschen im LGBTQ-Spektrum, für Menschen anderer Ethnien und Kulturen, die von der Mehrheitsgesellschaft marginalisiert werden. Trotzdem trage ich all die diskriminierenden Strukturen tief in mir und schaffe es kaum, sie abzulegen.
Ich glaube, bezüglich der Mann-Frau-Sache sind teils tief verankerte Unsicherheiten in uns allen verwoben, die wir Menschen uns gegenseitig seit Generationen antun. Zuerst dachte ich, während ich gestern Abend nach dem Abendessen mit dem Rad durch Straßburg fuhr und mit meinen Blicken die verschiedenen erleuchteten Fenster streifte in der Hoffnung, vielleicht für einen kurzen Moment einen Anblick erhaschen zu können, der nicht für die Öffentlichkeit gedacht war: Woher kommt das bei mir? 
Vielleicht, weil ich glaube, dass kaum jemand, und damit meine ich Frauen, die ich begehren könnte, mich "einfach so" mögen und gerne in solch intime Vertraulichkeit einladen würde, sondern ich in solchen Genuss nur dann komme, wenn ich a) etwas großartiges leiste oder b) ihr etwas vorlüge, jeweils um ihr Interesse zu wecken oder aber c) ihn mir "stibitze", indem ich auf solche Gelegenheit warte. Aber warum glaube ich so etwas? Ich glaubte das schon als Jugendlicher, war sogar richtig felsenfest überzeugt, wenn ich nicht irgendwann zu einer Prostituierten gehe, wird mich nie freiwillig eine Frau berücksichtigen, und auch wenn das zum Einen vielleicht bei mir eine extreme Vorstellung ist, die nicht viele, aber möglicherweise doch einige andere Männer auch so ähnlich teilen und es zum Anderen heute nicht mehr so stark ist bei mir, aber trotzdem noch vorhanden, erinnerte ich mich an ein Video, in dem verschiedene Männer äußern, dass wenn es ihnen schlecht geht, sie Kummer haben, sie dies niemandem mitteilen, weil ihrem Gefühl nach ohnehin sich niemand für sie interessiert, erst recht in so einer Situation nicht. Dann dachte ich noch weiter, dass vielleicht ein Hintergrund, warum Frauen oft "hübsch" sind, gepflegt, dass viele sie mögen, auch von einer ähnlichen Sorge kommt, nämlich dass sie, wenn sie nicht "hübsch" sind, sich nicht gesehen, nicht berücksichtigt, nicht gemocht und nicht relevant fühlen.
Wir Menschen sollten für ein besseres soziales Miteinander vielleicht öfter einander auch ohne besonderen Grund zeigen, dass wir uns gegenseitig sehen, schätzen, vertrauen und öfter die gegenseitige Nähe üben. Möglicherweise könnten damit einige der Probleme, die bislang in erster Linie bei Männern verortet werden, die aber vielleicht auch, vielleicht in anderer Form, bei Frauen auftreten, zumindest in Teilen lösen.
Bonobos vögeln miteinander, um Stress zu bewältigen.
So weit sollten wir vielleicht nicht gehen, auch wenn sie wohl die uns am nächsten verwandte bekannte Spezies sind, aber vielleicht sollten wir auch nicht so viele Vorbehalte zwischen uns mauern.
Vielleicht passt zu der gesamten Thematik noch eine kleine Anekdote:
Vor vielen Jahren war ich trampend durch Spanien und Portugal unterwegs und suchte in einer Stadt, ich weiß gerade nicht mehr genau, wo das war, nach einem Hostel und fand eines, das nur noch ein einziges Bett in einem Achtbettzimmer frei hatte, in dem bereits sieben junge Französinnen waren. Mein erster Kurzschluss-Gedanke war: Das ist das Paradies. Aber recht schnell begriff ich, nein, das ist die Hölle, denn ich quälte mich innerlich damit, jede einzelne oder zumindest einige dieser Frauen zu begehren und mit entsprechenden Gedanken zu betrachten und dann auch wieder möglichst nicht zu viel hinzusehen und blieb doch die ganze Zeit wie durch Panzerglas von dem getrennt, was mich in dieser Situation kurzfristig hätte erfreuen können, Gedanken türmten sich weiter und weiter in dieser Richtung und ich fand nur schwer Schlaf vor lauter "was wäre wenn" und verfluchte mich, dass ich kaum eine vernünftige Konversation mit diesen Menschen hinbekommen, ganz zu schweigen, überhaupt deren Interesse auch nur ein Fünkchen wecken zu können. Warum ist das so bei Männern, zumindest wohl bei vielen, mindestens bei mir!?
Gut, das war natürlich eine bloße Phantasie aus primitiven Gelüsten, aber auch im normalen Alltag fällt es mir schwer, Frauen, an denen ich interessiert bin, normal und gelassen zu begegnen. Die Überzeugung, nicht zu genügen, und die Angst vor Zurückweisung sind doch irgendwie recht groß. Auch wenn ich dies reflektieren kann, kann ich doch kaum etwas daran ändern. 
Wenn ich eine Frau interessant finde, kommt automatisch die Vorstellung von Ungleichgewicht, denn ich bin ja nicht interessant genug, also sehe ich von Anfang an erstmal eine Schieflage, bei der ich von weiter unten zu ihr aufsehe und mich erst attraktiv machen zu müssen glaube, in dem Zweifel, ob ich das überhaupt schaffe, sehe sie also nicht auf Augenhöhe, sondern idealisiere/idolisiere sie und baue mir so eine große Hürde zu ihr auf. 
Und wenn ich dann mit ihr in längeren Kontakt komme und ich merke, so wirklich überragend, wie vorher geglaubt, ist sie ja nicht, sondern "ganz normal", um nicht zu sagen "ganz banal", dann kann es sogar passieren, dass wenn sie dann Interesse an mir entwickelt hat, dass meines an ihr zurückgeht.
Ich weiß auch nicht, warum ich nicht normal auf sie zugehen kann. Möglicherweise äußern sich darin Aspekte aus meiner frühen Kindheit im Zusammenhang mit meinen Eltern. 
Oft war das, was bei mir an Beziehungen stattfand, eher Situationen, bei denen ich "ja" zu einer Person gesagt habe, die verfügbar war, weil ich die Person, die ich eigentlich gerne an meiner Seite gehabt hätte, nicht erreichen konnte. Gleichzeitig möchte ich aber auch aus polyamoren Überlegungen und Gefühlen heraus nicht "nein" sagen zu vielen Menschen, die mir sympathisch und interessant erscheinen. 
Wenn ich allerdings dann meinen sexistischen Abgründen begegne, stellt sich inzwischen die Demut ein, die mir sagt, dass ich in solchem Zustand ohnehin niemandem näher, geschweige denn intim begegnen sollte. Und ich glaube, dieser Ansatz ist richtig, auch wenn er mich wohl häufig einsam in meinem Bett bleiben lässt. Nun ja, berühre einfach kein Herz, wenn Du nicht imstande bist, es zu lieben. Oder "laisse tomber les filles, laisse tomber les filles, un jour c'est toi qui pleureras".
Nach diesen Ausführungen nun zurück zum Hier und Jetzt: Die Seewasserventile werde ich nun am Nachmittag ausbauen und zu reinigen versuchen, ein neues Pumprad einbauen und überprüfen, ob damit der Motor wieder seine Wasserkühlung bekommt. Abends mache ich mich dann auf nach Offenburg und nehme nachts den Zug nach Hause, damit ich am nächsten Tag wieder bereit bin für einen 48h-Arbeitseinsatz. Ob ich Montag wieder zum Boot fahre oder mal drei Tage quasi nichts mache, lasse ich zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Donnerstag habe ich einen weiteren Arbeitseinsatz, ab Freitag dann mein Kind bis zum Monatsende. Die erste Septemberwoche dann kann und sollte ich wieder zum Boot fahren und mit ihm schließlich die Kanäle entlang fahren, bis ich dann vom 05. auf den 08. September mit einer kurzen Unterbrechung dazwischen eine Zweieinhalb-Tagesschicht habe, dann dreieinhalb Tage frei, dann vom 11. abends bis zum 17. September einen Arbeitseinsatz als Urlaubsbegleitung, gefolgt von wieder einer Woche fürs Boot. Wenn alles gut geht, erreiche bis dahin Nancy oder komme sogar bis zur Rhone Richtung Lyon, aber dafür muss die Wasserkühlung funktionieren, also: ich habe nun etwas zu tun. 
Soweit...

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