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Kynosarges 2519

Wenn man vom Planen ins Tun geht, wie viele schwere und sehr schwere Fehlschläge sind da nötig, üblich oder ertragbar?
Ich hoffe, was mir bis gestern - heute ist Mittwoch, der 06. August - im Zusammenhang mit meinem Boot widerfahren ist, also das Ausmaß an Problemen und Fehlschlägen bis hin zu Katastrophen, ist in erster Linie nur Ausdruck meiner mangelhaften Vorbereitung und vielleicht auch Naivität und ansonsten nicht normal. 
Doch ich möchte zunächst zusammenfassen, was überhaupt geschah:
Mittwoch, 30. Juli, fuhr ich mit Kind mit dem Zug nach Straßburg, eigentlich nur bis Kehl, und kaufte auf dem Weg in Karlsruhe noch vier weitere Kanister, WD-40 und Zweitaktöl. Von Kehl aus war die Jugendherberge fußläufig über eine Rheinbrücke gut erreichbar. Sie war einfach gehalten und erfüllte gut ihren Zweck für eine Übernachtung, vorher allerdings verbrachten wir den Abend noch in der Innenstadt von Straßburg einschließlich Abendessen. 
Donnerstag machten wir uns vormittags auf zum Hafen Kehl, Industriehafen wohlgemerkt, der gelegentlich Freizeitbooten gestattete, über seine Kräne in und aus dem Wasser zu kommen - so auch meinem. Kurz vor Mittag kam mein Boot per LKW an und sah plötzlich recht klein aus auf dem recht großen Anhänger. Dann wurde ein Kran herbeigefahren - ein großer, sehr großer Hafenkran! - und mein Boot wirkte in seinen Gurten von ihm getragen nur noch wie eine Nussschale. Als es im Wasser war, wurde es an einem Dalben befestigt und mein Kind und ich räumten darin alles ein und auf, brachten den Außenbordmotor an, entfernten mühsam die alten Nummernaufkleber und brachten neue nebst Namen an, um bald losfahren zu können. Davor musste ich allerdings noch Sprit besorgen und machte mich mit zwei 20l-Kanistern und einem Fahrrad mit platten Reifen auf den Weg. Unterwegs konnte ich die Reifen aufpumpen und auch noch einen Baumarkt erreichen, um mir Material zur Ankerbefestigung zu besorgen. Während auf dem Hinweg es kein Problem war, die leeren Kanister mit einem Seil verbunden über meinen Schultern hängend auf dem Rad fahrend zu transportieren, merkte ich schnell, dass dies mit vollen Kanistern nicht mehr vernünftig möglich war, also verkürzte ich das Seil, hing damit die Kanister über die Fahrradstange und transportierte so alles schiebend zum Boot zurück. Ich tankte auf und startete den Motor - zumindest versuchte ich es. Aber er sprang nicht an. Ich versuchte es mit dem Außenbordmotor, der sprang zwar an, ging aber bald wieder aus. Unter diesen Umständen, so verstand ich, sei es in höchstem Maße riskant, auf den Rhein mit seiner starken Strömung hinausfahren, geschweige denn gegen die Strömung zu fahren. Also blieben wir vorerst, wo wir waren, und ich sah ein, dass ich wohl einen Mechaniker zu meinem Boot bestellen muss, außerdem war inzwischen Abend geworden und wir gingen nach Kehl hinein, einerseits, um im Supermarkt Nahrungsmittel für die kommenden Tage zu kaufen, andererseits, um auswärts zu Abend zu essen. Während wir in diesem Zusammenhang unterwegs waren, dachte ich noch darüber nach, einen weiteren, zuverlässiger funktionieren Außenbordmotor gebraucht zu kaufen und kam so mit jemandem in Kontakt, der einen solchen anzubieten hatte, mit dem ich letztlich aber ein längeres Gespräch über die Möglichkeiten, meinen Motor zu reparieren, führte und der mir schließlich einen erfahrenen Mechaniker empfehlen konnte. So ging der Donnerstag mit Lektüre von "Herr der Diebe" von Cornelia Funke und Übernachtung im Industriehafen auf dem Boot zuende, immer wieder mit kürzeren oder längeren Regenepisoden dazwischen, wie dann auch die weiteren Tage.
Freitag war ich telefonisch im Gespräch mit besagtem Mechaniker, der allerdings viel zu tun und erst am Samstagnachmittag für mich Zeit hatte. Ich wollte unterdessen nicht untätig sein, mit meinem Kind putzten wir das Boot etwas und anschließend wollte ich mich aufmachen, für den Motor, den Dieselmotor, Starthilfespray zu besorgen. Vormittags allerdings forderte uns die Hafenverwaltung auf, das Boot umzusetzen, da nachmittags ein Containerschiff dort erwartet wurde, wo wir lagen. Ich versuchte es erneut mit dem Innenborder, der nach wie vor nicht ansprang, und beschloss dann, mit dem Außenbordmotor, der am Vortag mehrmals nach wenigen Minuten ausgegangen war, vorsichtig das Boot zu bewegen, was erstaunlich gut klappte, denn inzwischen machte der Außenbordmotor keine Probleme mehr. Ich drehte seine Leistung hoch und er funktionierte weiterhin ohne Probleme. Dann drehte ich ihn auf Maximum, denn ich wusste, um gegen die Rheinströmung ankommen zu können, musste ich 10PS bei 4t bis zum Anschlag aufdrehen, um auch dann nur, zwar sehr sehr langsam, aber überhaupt rheinaufwärts Strecke machen zu können. Doch schon nach wenigen Sekunden riss die Siebdruckplatte, an der der Außenbordmotor hing und die ich mit sechs Schlauchschellen an der Badeleiter befestigt hatte, mindestens zwei Schlauchschellen entzwei. Damit war völlig ausgeschlossen, dass ich mit dem Außenbordmotor über den Rhein fahren kann, solange ich keine für ihn geeignete Befestigung hatte. Ich machte mich nachmittags schließlich auf, das besagte Starthilfespray zu besorgen, und bekam auf einem benachbarten Firmengelände, auf dem ich Zuflucht vor plötzlichem Regenguss suchte, Bremsenreinigerspray geschenkt, das einen vergleichbaren Effekt haben sollte. Leider war mir die richtige, effektive Anwendung nicht bekannt und weil ich es viel zu behutsam verwendete, bekam ich auch damit den Motor nicht zum Laufen. Mein Kind bastelte währenddessen einige interessante Objekte, um mit mir und später auch mit anderen Restaurant spielen zu können, und wir lasen und spielten auch viel, so dass die Enttäuschung darüber, dass die erhoffte Kanalreise in Frankreich inzwischen gänzlich zu scheitern schien, mindestens für die hierfür angesetzten vier Tage, hoffentlich etwas aufgefangen werden konnte. Insgesamt war mir die Gesamtsituation meinem Kind gegenüber, aber auch der Hafenverwaltung gegenüber, die mir ja sehr entgegenkommend das ins Wasser Kranen ermöglicht hatte, bereits da sehr peinlich. Nachdem ich am Vortag noch stolz Aufnahmen vom Kranen in den sozialen Medien geteilt hatte, wurde es diesbezüglich inzwischen vor Scham wegen des fortgesetzten Scheiterns ziemlich still. Auch dieser Tag ging schließlich mit einer Nacht im Industriehafen und mit Regen zuende. 
Samstag begann mit der Hoffnung, dass der Mechaniker die Lösung würde bringen können. Leider hatte er erst am späteren Nachmittag Zeit, fand auch erst nicht die Stelle, wo im Hafen wir waren, aber schließlich war er da, brachte den Dieselmotor auch zunächst mit Starthilfespray zum Laufen, das man kontinuierlich und durchaus in großer Menge während des Zundungsvorgangs in den Vergaser sprühen muss - gut, als Laie auf dem Gebiet und im Bewusstsein, dass solche Sprays hochexplosiv sind, hatte ich es zuvor nur zaghaft verwendet. - aber der Motor ging kurz danach wieder aus. Der Mechaniker stellte schnell fest, dass einiges Wasser im Dieseltank war, dass deswegen fast nur Wasser zum Motor kam und er nur wegen des Sprays allein und deswegen auch nur kurz zum Laufen gekommen sein konnte. Er ließ mir mir den gesamten Dieseltank leerlaufen und gab mir Tipps, wie ich später mit einem entsprechenden Filter Diesel und Wasser würde trennen können. Nachdem ich frischen, reinen Diesel wieder in den Tank gefüllt hatte, gelang es ihm, den Motor zu starten ohne dass er sofort wieder ausging. Allerdings stellte er fest, dass aus dem Auspuff nur Abgase und nicht, wie erwartet, auch Wasser aus dem Kühlkreislauf kam. Er stellte sofort den Motor ab, um ihn nicht überhitzen zu lassen und fand heraus, dass der Impeller gar kein Wasser zum Motor pumpte, fand aber nicht die Ursache dafür..Nachdem er inzwischen schon bald drei Stunden auf meinem Boot verbracht hatte und es längst Abend geworden war, verabschiedete er sich, und während ihm half, sein Werkzeug zu seinem Wagen zu transportieren und dabei von ihm seinen Honorarwunsch zu erfahren, nahm er mich mit einer gewissen Strenge ins Gebet, dass mein Kind einer solchen Situation auszusetzen nicht von Verantwortung zeuge. Das bestätigte ich ihm vollumfänglich und erfuhr dann die Summe, die er von mir als Bezahlung erwartete, durchaus etwas unter dem Regelsatz eines Mechanikers, wofür ich dankbar war. Er wollte mir darüber noch eine E-Mail schreiben, die aber bis zu dem Tag, inzwischen die Nacht vom 07. auf den 08. August, in der ich hier schreibe, noch nicht bei mir ankam. Mit meinem Kind machte ich mir danach noch einen schönen Abend, dazwischen untersuchte ich das Problem mit der Wasserkühlung und holte mir Rat in Facebookgruppen, woran es liegen könnte, dass Wasser nicht ausreichend stark durch das Seeventil und ein weiteres damit verbundenes, mir unbekanntes Bauteil kommen könne. Dann beendete ich mit meinem Kind das genannte Buch und wir schliefen noch eine weitere Nacht im Industriehafen, erneut teils bei Regen. 
Sonntag dann wollten wir bis zum Mittag aufbrechen zurück in die Heimat, letztlich mit dem Zug, hatten davor aber einen langen Fußweg durch den Hafen vor uns. Am Morgen kam zunächst der wachhabende Beamte der Wasserschutzpolizei vorbei, um mir mitzuteilen, dass im Laufe des Tages Wasserrückhaltebecken, die eigentlich für den Fall zu niedriger Wasserpegel zu öffnen wären, nun geöffnet würden, weil sie wegen des Regens der letzten Tage nicht mehr benötigt werden würden. Wegen des Regens und dieser geöffneten Becken sei mit verstärkter Rheinströmung zu rechnen. Ich bedankte mich für die Information und wir kamen ins Plaudern. Außerdem interessierte er sich auch für den Zustand des Motors und die weitere Aussicht der Reparatur, war aber grundsätzlich sehr positiv, zugewandt und meinte, von Seiten der Wasserschutzpolizei spräche nichts dagegen, dass ich bis zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit notfalls wenige Wochen an diesem Dalben in der Nachbarschaft zur Wasserschutzpolizei verbleiben könne, was ich dankbar annahm. Er meinte allerdings, dass ich dies vor allem mit der Hafenverwaltung abklären müsse und dass der Hafenmeister im Verlauf des Tages bei mir vorbeikommen wolle und wie lange ich denn dafür noch verfügbar sei. Während ich ihm erklärte, dass ich mit meinem Kind bald abreisen müsse, kam bereits der Hafenmeister hinzu und der Polizist verabschiedete sich schließlich. Der Hafenmeister wollte auch über den Zustand des Motors und die voraussichtliche Zeit bis zur Fahrtüchtigkeit bescheid wissen, ebenfalls neben einem freundlichen Plausch, und gewährte wie der Polizist wenige Wochen unter der Bedingung, dass ich telefonisch erreichbar sei und binnen eines halben Tages im Hafen erscheinen könne. Dankbar für die Kulanz bestätigte ich gerne alles, was er dafür erwartete, denn er meinte, der Dalben, an dem ich festgemacht war, würde normalerweise nicht gebraucht, gehöre aber zu einer von zwei Stellen, an denen große Transportschiffe im Notfall parken können, und falls so ein Notfall eintrete, womit er zwar nicht rechnete, müsse ich hinzukommen und mein Boot entfernen können. Schließlich brachen wir auf, und während wir, weil nicht anders möglich, an der Wasserschutzpolizei vorbeigingen, kam der Beamte vom Morgen zu uns heraus und fragte, ob er uns mit dem Wagen zum Bahnhof fahren dürfe, was wir sehr gerne annahmen. Mit den Zügen kamen wir ohne weitere Zwischenfälle abends nach Hause und bald danach wurde mein Kind von seiner Mutter abgeholt. Mein ehemaliger Langzeitgast wollte noch vorbeikommen und etwas abholen, doch während er vor der Fahrt nach Straßburg mein Kind und mich mehrfach zuhause gestört hatte, kam er diesmal nicht. Ich bereitete mich vor, noch in der Nacht zu meinem hochbetagten Freund nach Stuttgart loszufahren, diesmal mit meinem PKW, und diese Fahrt mit einem Umweg über Kehl bzw. über einen Baumarkt in Offenburg, der eine Nautic-Abteilung haben sollte, zu kombinieren. Von den Ereignissen der vergangenen Tage erschöpft konnte ich die Fahrt allerdings nicht erfolgreich beenden und sah mich gezwungen, sie nach etwa einem Drittel zu unterbrechen, um auf meiner Matratze im Wagen zu schlafen. Das hatte ich allerdings ohnehin früher oder später erwartet und mich darauf eingestellt.
Montag früh, wieder ausgeruht, setzte ich die Fahrt fort, war aber sehr enttäuscht vom nur ausgesprochen geringen Angebot für Boote im Baumarkt, das insbesondere nichts von dem enthielt, was ich für meine weitere Arbeit suchte, und beschloss, da es mit leeren Händen sinnlos sei, Kehl und den Hafen bzw. mein Boot aufzusuchen, daher direkt nach Stuttgart weiterzufahren, wo ich schon erwartet wurde. Mit dem Freund verbrachte ich einen langen Nachmittag und Abend, letzteren mit etwas Wein, in ausgedehnten Gesprächen meist über Fragen zu Kultur, Philosophie und Geschichte und gingen danach schlafen, ich auf dem Boden in seinem Wohnzimmer.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück, inzwischen Dienstag, 05. August, erreichte mich ein Anruf der Wasserschutzpolizei in Kehl: Ob ich denn mit dem Boot losgefahren sei und im Rhein ankern würde. Noch ohne weitere Details zu wissen, riss mir diese Frage den Boden unter den Füßen weg und ich erfuhr, ein Boot mit gleichem Namen wie meines sei etwa anderthalb Kilometer rheinabwärts in Ufernähe gesichtet worden und eine Leine würde ins Wasser hängen. Wie viel Pech musste ich noch haben, dachte ich, die Sache war doch so schon mit weitaus genügend Problemen verbunden!? Ich erklärte meinem hochbetagten Freund die Notlage, was bei ihm Bestürzung hervorrief, und setzte mich in den Wagen, um sofort nach Kehl zu fahren. Wie ich dort ankam, hatte die Wasserschutzpolizei inzwischen mein Boot geborgen und wieder sicher bei sich vertäut. Während der fast zwei Tage allein hatte sich eine der beiden Festmacherleinen am Dalben durchgescheuert und war gerissen, so dass das Boot nur noch an der anderen gehangen und sich bald dort gelöst hatte und in den Rhein hinaus trieb. Ich beratschlagte mit der Polizei das weitere Vorgehen und konnte erwirken, wenige Tage mein Boot dort belassen zu können. Schließlich kam einer der Beamten auf die Idee, dass ich bei einem Schleppkahn im Hafen nachfragen könne, der regelmäßig nach Straßburg hinüber fahre und dort Ladung abhole, ob er mich auf einer seiner Fahrten mitnehmen könne. Vom Hafenmeister bekam ich die Nummer des Kapitäns und jener meinte, er würde bereits bei seiner nächsten Fahrt in knapp einer Stunde mich gerne und auch gratis mitnehmen können. Ich suchte also schnell nach einer Marina in Straßburg, nach einem Port de Plaisance, der mich kurzfristig und für wenige Wochen würde aufnehmen können, fand auch einen, und bat die Polizei, mich wieder zu meinem nun hinter ihrem verschlossenen Steg vertäuten Boot zu lassen. In einem weiteren freundlichen Plausch mit den Polizisten teilten sie mir mit, dass ihr Einsatz, mein Boot zu retten, mich eigentlich über 2000 Euro kosten könnte, dass sie aber aus Kulanz davon absehen, mir das in Rechnung zu stellen und sich freuen bzw. hoffen, dass nun endlich mit meinem Boot alles zum Guten zu kommen scheine - und insgeheim seien sie dann auch froh, diese Situation losgeworden zu sein. Weil ich nicht wusste, ob der Schleppkahn bzw. dessen Kapitän erwartete, dass ich nach dem über den Rhein Schleppen direkt selbstständig weiterfahre, brachte ich schnell den Außenbordmotor an dem ja nicht mehr ganz so stabilen, aber für langsame Fahrt sicherlich noch geeigneten Brett an der Badeleiter an, dann war der Schleppkahn schon bei mir und reichte mir ein dickes Tau. Mit kräftigen 1200 PS ging es nun los aus dem Hafen auf den Rhein hinaus, mein Boot schwankte und kreuzte im Fahrwasser und den Verwirbelungen des Schleppkahns hin und her, da hörte ich ein Krachen: Der Außenbordmotor, den ich sicherheitshalber mit einem Seil an der Reling befestigt hatte, war vom Brett herunter gefallen und hing im Wasser, ich konnte ihn aber zum Glück an Deck bergen. Währenddessen gab es gleich noch ein weiteres Krachen: Die Badeleiter brach aus ihrer Verankerung und hing nun ebenfalls nur noch an einer Leine, mit der sie an der Reling befestigt war - auch sie konnte ich an Deck bergen. Ich dachte nur, auch jetzt war es wohl noch nicht genug mit Problemen, und machte mich schon auf weitere Katastrophen gefasst. Die Rheinüberquerung lief aber ansonsten ohne weitere Probleme und auch in Straßburg kam lediglich noch hinzu, dass sich mein Boot, immer noch am Tau des Schleppkahns, sich in der Schleuse quer drehte und dabei mein Masttoplicht vollständig zerbrach, das durch die Polizeibergung aber ohnehin schon beschädigt worden war. Glücklicherweise brachte mich der Schleppkahn ganz in die Nähe der Marina, in der ich mir schon einen Platz gesichert hatte, so dass ich glaubte, es wagen zu dürfen, mit nicht kühlfähigem Motor etwa 300 Meter weit ohne ernsthafte Gefahr fahren zu können, und tat dies auch - ohne Probleme. Sicher in der Marina vertäut, angemeldet, bezahlt und zu Fuß bis in den Hafen nach Kehl zurückmarschiert, war ich am Abend wieder bei meinem Freund in Stuttgart, der froh war, dass ich die Sache lösen und wieder bei ihm sein konnte. Nach Gespräch und Wein gingen wir wieder schlafen. 
Für Mittwoch hatten wir uns vorgenommen, angesichts inzwischen etwas wärmerer Temperaturen, am Nachmittag und Abend einen Ausflug in zwei kleinere Orte in der Umgebung, insbesondere in deren schönes, historisches Stadtzentrum zu machen. Nach Frühstück, Klaviervorspiel und Mittagessen fuhren wir los und verbrachten eine schöne Zeit wie geplant. Abends folgte das Ritual mit dem Wein vor dem Schlafengehen. Dann schrieb ich noch einige Zeit an diesem Blogeintrag, den ich schon am Vortag begonnen hatte, in der Hoffnung, ihn zu beenden. 
In diesem Sinne frage ich mich nun noch, was für die nähere und fernere Zukunft ansteht, und halte fest, dass an den kommenden zwei Tagen zwei weitere Ausfahrten zu Städten in der Umgebung geplant sind nebst Kirchenbesichtigungen und dass ich am zweiten dieser Tage am späteren Abend per Schnellzug zu mir nach Hause fahren und von dort für das Wochenende zu einer Doppelschicht arbeiten gehen, um danach erneut mit einem Schnellzug, beide Male Sparpreise, Montag wieder nach Stuttgart zurückfahren würde. Vermutlich Dienstag dann würden wir nach München fahren, damit er seine Geschwister und Freunde besuchen kann, und dann spätestens Sonntag, nun der 17. August, müsste ich ihn wieder verlassen, um zunächst zu mir nach Hause und dann für eine weitere Doppelschicht Montag auf Mittwoch arbeiten zu gehen, direkt danach am gleichen Tag einen Anwalt in der Erbsache aufzusuchen und in einer Lücke von zweieinhalb Tagen möglicherweise wieder nach Straßburg zu meinem Boot fahren zu können, sofern ich bis dahin erfolgreich die benötigten Bauteile bestellt und geliefert bekommen haben würde. Das Wochenende am 23. bin ich erneut in einer Doppelschicht, hätte Montag bis Mittwoch, nun 25. August, erneut zweieinhalb Tage frei zB fürs Boot, dann eine 24h-Schicht nebst einer Schulung und danach am Wochenende mein Kind bis zum Monatsende. Fraglich ist, ob ich dann mit meinem Kind zum Boot und damit eine kleine Rundfahrt machen oder dafür besser auf eine Woche Herbstferien mit Kind warten soll; darüber muss ich mir noch Klarheit verschaffen, zB wie viel Zeit die Hin- und Rückfahrt brauchen und wie viel Zeit effektiv am Boot dann tatsächlich übrig bleibt. 
Soweit...

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