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Kynosarges 2502

Heute ist der 10. Februar.
Seit dem 22. Januar ist wieder einiges passiert, wenn auch nicht so herausragend wie im Abschnitt davor.
Seit dem Wochenende um den 18. Januar hatte die international größte Boot-Messe in Düsseldorf eröffnet, zu der zu gehen ich vorhatte, einmal allein, um Informationen zu sammeln, einmal mit Kind, um eine schöne Zeit dort zu verbringen. Nachdem ich am 22. noch einmal Sandwiches verteilen war, ging ich also am Donnerstag allein zur Messe, fand tatsächlich einige interessante Informationen über Elektroantriebe, die inzwischen erschwinglich waren, und über Badeplattformen, die als schwimmendes Dock und Basis für alles mögliche würden herhalten können, und natürlich viel mehr noch. Gleichzeitig waren mir Auftreten und Selbstverständnis vieler Luxus- und Motorbootinteressenten ein großes Ärgernis und erzeugten in mir viel Unverständnis bis Ablehnung. Einige Freunde konnte ich auch dort treffen. Mit Kind am Samstag dann nahm ich vor allem einige der Aktivitäten wahr: Paddeln im Kajak, faltbar, sehr interessant für meine Ideen, Skimboarding, vor allem fürs Kind interessant, ich fiel nur hin und verdrehte mir mein Kniegelenk und war darüber hinaus wohl Belustigung für die Zuschauer - ich stellte für mich fest, dass Sport auf Gleitbrettern nur dann funktioniert, wenn ich dabei sanft ins Wasser fallen kann - , und Laser-Segeln in einem Pool mit Ventilatoren. Weil für andere Aktivitäten, zB tauchen mit Meerjungfrauenflosse, Schwimmabzeichen erforderlich waren, die mein Kind noch nicht hatte, gingen wir Sonntag ins Schwimmbad, übten ein bisschen, aber das war eigentlich gar nicht nötig, denn die Voraussetzungen für Seepferdchen konnte mein Kind unmittelbar erfüllen und noch am gleichen Tag erfolgreich die Prüfung ablegen. 
Montag dann verbrachte ich vor allem träge, Dienstag hatte ich einen Arbeitseinsatz, der u.a. davon geprägt war, dass die Klientin in launischer Form ihre Überforderung damit ausdrückte, dass ein Kollege das Thema Pausenregelung ins Gespräch brachte und sie sich nun so fühlte, als würde sie von allen Seiten kritisiert und angegriffen werden, worauf sie mit Freundlichkeitsentzug reagieren zu müssen glaubte. Gleichzeitig lieferte genau das wiederum neuen Stoff für meinen Roman, doch dazu später. Insgesamt lief die Schicht ansonsten gut. 
Am 29. und 30. blieb ich wieder träge. Sicherlich ging mir mein Langzeitgast hier und da auf die Nerven, zB hatte er nachts den Schlüssel vergessen und klingelte um 02:00 meinen Nachbarn aus dem Bett, der dann massiv angefressen war und den Vermieter kontaktieren wollte. Tags darauf hatte ich ein interessantes Gespräch mit dem Nachbarn, zunächst telefonisch, dann sogar bei ihm zuhause. Das könnte ich wiederholen. Aber weitere Aufreger, Betteleien, nächtliche Störungen, Unordnung usw. durch den Langzeitgast versuche ich inzwischen auszublenden und zu vergessen. 
31. war ein Arbeitseinsatz als Packer und Fahrer für die internationale Süßwarenmesse in Köln - die Großmutter mütterlicherseits meines Kindes arbeitet bei einem Verband, der dort ausstellte. Ich konnte dort für mich erreichen, dass sehr viele pfandfreie PET-Flaschen für mich gesammelt wurden. 1. Februar war wieder Trägheit, 2. Februar ein weiterer Arbeitseinsatz, als Assistent bei meiner Klientin, die immer noch mit dem Pausenthema überfordert war und ihre Verstimmung darüber zeigte, 3. Februar Trägheit, 4. vormittags eine Onlinekonferenz mit der Klientin, den Kollegen und dem Dienstleister, auf der u.a. das Pausenthema besprochen wurde, nachmittags holte ich einen Mietwagen für die Messe und nutzte die restliche Zeit, mich dort nach veganen, zuckerfreien und nachhaltigen Süßwaren-Lösungen umzusehen wie auch nach Produkten aus Insekten, doch zu letzteren gab es dort nichts, 5. war Abbau der Messe, 6. und 7. wieder ein Arbeitseinsatz bei der Klientin für 48h, 8. ein Tag Pause, träge, 9. wieder bei der Klientin, von der zurückgekehrt ich nun diesen Eintrag schreibe.
Inzwischen ist der Morgen des 11. und ich bin wieder auf dem Weg zur Klientin. Die zweite Hälfte des Vortages brachte noch einige neue Punkte, die ich als erzählenswert einschätze:
Wieder zuhause, sortierte und zählte ich die PET-Flaschen von der Messe - 176 Stück mit 0,5l, 120 mit 0,2l, die würde ich mit den Katzennetzen für ein Modell nutzen können - und hatte dann mit meinem Langzeitgast zu tun, der zunächst nach Geld fragte und mir dann willkürliche Gegenstände anbot, damit ich ihm Geld dafür gebe. Ich lehnte ab und bat ihn, mich in Ruhe zu lassen. Als er nicht aufhören wollte, wurde ich schließlich so laut und drohte ihn augenblicklich rauszuwerfen, dass mein Nachbar von oben sich besorgt erkundigte, ob ich Hilfe bräuchte - dieser Nachbar war es, der von ihm aus dem Schlaf geklingelt worden war - ,  außerdem, das kann ich hier auch noch erwähnen, hatte mein Langzeitgast mich während meiner Doppelschicht gedrängt, ihm Geld zu senden, das er jemand anderem geben müsse, und dieser andere sei bereits vor Ort, würde Lärm im ganzen Haus machen, sogar Dinge in meiner Wohnung beschädigen, wenn ich nicht das Geld sende - ich ignorierte das jener Tage, stornierte seine Geldforderungen in PayPal und blockierte meinen Langzeitgast auf den verschiedenen Kommunikationswegen; als ich nun wieder zuhause war, schrieb ich seinen Eltern, zunächst nur kurz, ohne viele Details, dass ich ihre Hilfe für die Rückzahlung wünsche und plane, ihren Sohn nicht mehr in Schutz zu nehmen und alle schmutzige Details auszupacken, um an ihre Einsicht zu appellieren. Ich dachte sogar darüber nach, diese Nachricht in Hindi zu verfassen, denn das hatte ich bei meinen ersten Nachrichten schon einmal getan und dann festgestellt, dass sie kein Hindi verstehen und sich per Copy-Paste Übersetzungshilfe von jemand anderem holen mussten. Wenn sie also diese schmutzigen Details unwissentlich einem Bekannten senden, wenn also außer ihnen noch andere über ihren Sohn erfahren, unabsichtlich, dann könnte das den Druck auf sie einhergehend mit der Scham erhöhen, wenn Drogenmissbrauch, Frage nach Kondomen in Anwesenheit eines Kindes, allgemeine Unreinlichkeit in der Küche und nächtliche Ruhestörungen und Ärgernis in der ganzen Nachbarschaft dort zum Gespräch werden. Wahrscheinlich würden sie mich hassen, insbesondere mein Langzeitgast, der dort sein Gesicht verlieren würde. Ist es Häme, dass ich dies in Betracht ziehe? Ist es Rache? Ist es gerechtfertigt? Als ich später eine Essensverteilung vorbereitete und er mir seine Hilfe und Begleitung anbieten wollte, lehnte ich dankend ab.
Die Essensverteilung lief gut. Eine noch unerfahrene Kollegin wollte für den heutigen Tag übernehmen und begleitete mich bei meiner und übernahm sogar deren Koordination. Als wir schließlich fertig waren, stieß eine Frau zu uns, die bedauerte, zu spät gekommen zu sein, und zunächst ein Gespräch über Politik und die anstehenden Wahlen begann, bei dem sich bald herausstellte, dass sie ohne festen Wohnsitz in einem Zelt im Wald verborgen lebt, zu jeder Jahreszeit, auch im Winter mit dickem Schlafsack, und sich durch Sammeln von Flaschen- und Dosenpfand einen sehr sparsamen Lebensunterhalt bereitet, wohlüberlegt, mit viel Zeit in der Natur. Für mich war faszinierend, wie sie erzählte, wie sich die Tiere in ihrer Umgebung langsam an sie gewöhnte, von Rotkehlchen, die inzwischen zuverlässig immer zum Frühstück kämen, von Rehen und insbesondere Rehböcken, die immer gelassener vorbeikämen und sich machohaft verhielten, letztere, und vor allem fand ich faszinierend, wie sie durch ihre lange Zeit dort am Knacken in den Bäumen hörbar das Leben der Bäume wahrnehmen konnte, leider auch, wie durch das Knacken der Klimawandel bemerkbar werde und zeige, wie immer weniger sie an Grundwasser kämen. Mit meiner Velo-Proa möchte ich solche und ähnliche Erfahrungen sammeln, daher war ich sehr gerührt von ihren Schilderungen. Nachdem meine Kollegin ihr noch privat etwas zu essen und trinken mitgab, verabschiedete sie sich mit ihrem Fahrrad zu ihrem Zelt 30km entfernt im Wald. Auch dieses unmittelbare der Natur ausgeliefert Sein ist ein Punkt, mit dem ich mit meiner Velo-Proa zu tun hatte: Meine vorherige Version des Katamarans bot noch die Möglichkeit, sich durch eine stabile Holzwand von der umgebenden Natur und den Elementen zurückziehen zu können. Die Velo-Proa mit Zeltaufbauten würde dies nicht mehr voll gewährleisten können - und wahrscheinlich würde dies auch nicht schlimm sein, denn diese Frau lebte ja genauso und lebte gut. Ihre Augen strahlten vor Liebe und Freude einer alten jungen Seele.
Im obigen Text, auch ein wenig mit Absicht, habe ich häufiger Trägheit benannt. Dieses Thema macht mir tatsächlich etwas zu schaffen, denn mein 5-Minuten-Projekt geht bislang noch nicht auf, leider. Schon für diese Blogeinträge ist es nicht selten ein mühevolles Aufraffen, für alles weitere oft noch mehr. Ja, ich kann natürlich genügend gute Ausreden anführen, zB, dass nach den diversen Arbeitseinsätzen eine gewisse Zeit der Erholung nötig ist und dass das Ärgernis der Anwesenheit meines Langzeitgastes mich oft mich in mein Zimmer zurückziehen oder in die Bibliothek flüchten lässt, um ihm nicht begegnen zu müssen, aber wenigstens fünf Minuten Ordnung schaffen in meinem Zimmer (es wäre bitter nötig!) und sinnvolle Zuarbeit auf meine Projekte, Uni, Donau, Velo-Proa und Romane, das muss ich irgendwie noch besser greifen. Und außerdem erfüllt mich regelmäßig mit wehmütigem Bedauern, dass ich, wenn schon so viel am Laptop, nicht die elektromusikalischen Ideen umsetze, die mir regelmäßig kommen und die ich mindestens als musikalische Skizzen schnell und auch gerne umsetzen könnte. Neuer Ansatz (nicht ganz so neu) könnte sein, an fünf Tagen in der Woche jeweils für mindestens fünf Minuten zusätzlich zum normalen Haushalt Ordnung zu schaffen, denn das ist einerseits nötig und hätte zudem ganz allgemein eine heilsame Wirkung, hier endlich eine Gewohnheit zu schaffen. Vielleicht gelingt es mir besser, wenn ich dies immer zur selben Uhrzeit mit Wecker angehe, direkt gefolgt von einem der Kreativ-Projekte, die ich am mobilen Endgerät angehen kann, an den Tagen, an denen ich zuhause bin, und wenn ich unterwegs sein sollte, oder auf der Arbeit, dann zu dieser Uhrzeit, wenn es passt, mindestens fünf Minuten nur einem der Kreativ-Projekte zu widmen. Ich denke so mache ich es: Ich richte eine Weckzeit namens Habitus täglich für 16:30 ein, da sollte selbst auf der Arbeit normalerweise nicht allzuviel zu tun sein, dann schaue ich mal, wie sich das bis zum nächsten Eintrag entwickelt. Selbst wenn ich dann zuhause in einer trägen Videophase hängen sollte, wäre "Habitus" ein unwillkommen-willkommener Moment des Wachrüttelns, um aus dem Trott zu kommen, aus der Komfortzone zu treten, und sollte ich erwünschterweise die fünf Minuten überschreiten, bliebe eine gute Portion Zeit bis zu Abendverabredungen, Essenverteilen usw., erst recht bis zur Schlafenszeit, so dass ich mich gegebenenfalls ausgiebig austoben könnte. Doch grau, teurer Freund, ist alle Theorie...
Für die Velo-Proa, für das Modell-Stadium, muss ich mir noch ein sinnvolles Vorgehen überlegen. Die allerersten Versuche aus dem Herbst mit größeren Saftflaschen ergaben eine stabile Konstruktion aus drei Netzröhren parallel zueinander, mittig miteinander verbunden und mit einer Zeltstange verstärkt, in die die Flaschen eingeführt und das Ende wie bei einer Wurst unter Spannung eng verzurrt wurde. Ich erinnere mich noch, dass das Zusammennähen der Netzröhren mühsam war und viel Aufmerksamkeit brauchte bezüglich des miteinander Verbindens der Maschen aus den richtigen Reihen. Hierfür wäre eine Vorrichtung geeignet, zB ein Rohr im Durchmesser etwas kleiner als die Flaschen, oder ein Stück Rund- oder Kantholz, über das ich das Netz legen und die richtigen Maschenreihen übereinander bringen kann, so dass ich dann das Zusammennnähen schneller erledigen kann. Testen könnte ich, wie stabil eine Lage gefüllter Röhren nebeneinander ist, indem ich das Netz einmal falte und bestimmte Reihen im passenden Abstand durch beide Lagen hindurch nähe - wenn ich davon mehrere gleiche Elemente von zB fünf Röhren mit drei Flaschen in der Breite erstelle - mit nur vier zusätzlichen Pfandflaschen, insgesamt dann 180 Stück, wären davon zwölf, sechs für jede Seite, möglich - , die ich dann zu einem Kanu verbinde - wobei die beiden Enden speziell gefertigt werden müssten, also pro Kanu-Viertel zwei Matten à 15 = 30 Flaschen plus weitere 15, ohne Pfandflaschen 14, um daraus eine Spitze, ein Kanuende zu machen. Bei den Versuchen im Herbst, fällt mir gerade ein, achtete ich auch noch darauf, dass die Flaschen jeweils nicht exakt deckungsgleich nebeneinander, sondern für größere Stabilität leicht versetzt zueinander lagen - dies sollte ich für meine Pläne mit verfolgen. Als spontane Idee kommen mir die kleineren Flaschen in den Sinn, die ich geschickt so im Netz verteilen könnte, dass die Überlappung der größeren Flaschen automatisch entsteht. Am Ende würde ich alles mit stabilen Leinen so verspannen, dass die Form des Kanus erhalten bleibt, längs und quer, und am besten sogar gleich die Anwendung mit Fahrrad versuchen. Das Kanu wäre dann sechs Matten = 18 Flaschen lang, mit einer angenommenen Flaschenhöhe von 25cm wären dies etwa 4,5m, für mein Wohnzimmer mit 4m Länge und Breite schon ein bisschen groß, aber nicht unmöglich, in halbierter oder gedrittelter Variante sogar gut möglich - gedrittelt würden die mittleren vier Matten herausgetrennt und zB als Dach über dem verbliebenen 3m langen Kanu angebracht werden, für den Transport in der Bahn könnte man vorderes, mittleres und hinteres Drittel ineinander stapeln. Am Ende bleibt noch, entweder über den gesamten Kanurumpf oder nur über die einzelnen Teile, seien es Drittel, Sechstel oder jede Matte einzeln, eine Zeltbahn zu spannen, die nicht zwangsläufig Wasserdichtigkeit, sondern vor allem nur Reduzierung des Reibungswiderstandes im Wasser bringen muss. Ja, das klingt nach einem guten Projekt, und die kommenden Tage habe ich wohl recht viel Zeit...
Eine Sache darf ich für den kommenden Frühling allerdings auch nicht vergessen, und das sind die Vorbereitungen für die Donaufahrt, die in der zweiten März-Hälfte beginnen und für die ich nach wie vor Transport und inzwischen, weil die Zeit abgelaufen ist, auch eine neue Donau-Fahrerlaubnis organisieren muss. Und vielleicht, vielleicht kann ich ja auch noch einen Kombi ergattern, mit dem ich mit Kind kleine Wochenendausflüge machen kann. Die gingen aber auch schon mit der Bahn, denn derzeit finden keine Theaterkurse statt. Wir werden sehen.
Soweit...
Da fällt mir noch ein, jetzt abends am 11. bei der Arbeit, dass ich mich am 5. vor dem Messeabbau noch mit einer Freundin traf, die Erfahrungen mit Schneidereien hat und mit der ich ein weiteres Projekt bespach, zu dem ich ein paar Tage vorher eine erleuchtende Traumvorstellung hatte - luzide Träume sind nützlich! - , nämlich eine Art Rucksack, der gleichzeitig Poncho und Schlafsack sein könnte und am besten dazu noch Zelt, Isomatte und Kanu. Ja, ich übertreibe, aber nein, komplett unmöglich kam mir die Idee nicht vor. Wohl kein unmittelbar drängendes Projekt, doch eines, das sich mit überschaubarem Aufwand angehen und mit Aussicht auf Monetarisierung vervielfältigen ließe. Insofern durchaus interessant. Sehr viel mehr möchte ich darüber auch nicht veröffentlichen, solange die Idee nicht fertig ausgegoren ist.
Zu dem Roman, für den ich im Blog schon zwei Kapitel veröffentlicht habe, wird es möglicherweise bald, auch dank des neu zu greifenden 5-Minuten-Projekts, wieder weitere Kapitel, und zu Einstein hoffentlich bald auch wieder etwas. Dazu muss ich vor allem auch noch eines weiteren digitalen Ablenkungsfaktors Herr werden, vielleicht, indem ich diesem, genauso wie bei den fünf Minuten, einige feste Zeitfenster zuweise und diese nicht zu überschreiten mich bemühe. Digital Detox lässt grüßen. 
Jetzt aber soweit...

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