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Kynosarges 2410

"Diät, Sport und Meditation [sporadisch]. Das Digital Detox soll täglich gelten." Viel blieb davon nicht, leider, aber immerhin gibt es doch kleine erfreuliche Erkenntnisse aus den ersten Tagen, die es lohnenswert erscheinen lassen, daran festzuhalten - unten mehr dazu. Die Herbstferien mit Kind gehen zumindest für mich morgen zuende, aktuell schreibe ich hier am Freitag, 18.10. auf der Zugfahrt von meiner Familie, wo wir ein paar angenehme, aber auch langweilige und von Krankheit geprägte Tage bei meiner Mutter und bei meiner Schwester verbracht haben, zurück zu mir nach Hause. Während dieser Ferien hatte ich mir für Einstein keine Zeit genommen, aber im Vorfeld hatte ich ja, wie im vorigen Post dieser Serie vermerkt, bereits neue Schritte eingeleitet.
Mein Couchsurfer ist übrigens immer noch da und er wird es wahrscheinlich auch bis in den November noch sein. Angenehm ist mir das nicht, aber ich sehe, dass seine Perspektiven gerade ziemlich schlecht sind derart, dass er wohl ohne Unterkunft bei mir auf der Straße landen würde. Gleichzeitig scheint er trotzdem von kostspieliger Verpflegung kaum Abstand nehmen zu wollen und fragt mich immer wieder nach finanzieller Unterstützung. Ich habe ihm bereits welche zukommen lassen, die ich unter seinen Umständen für reichlich halten würde, gedacht als Leihgabe, und diese möchte ich eigentlich gern wieder bekommen statt noch zu vergrößern. Er versucht in Lohnarbeit zu gelangen, hoffen wir mal, dass er damit Erfolg haben wird. Ein Flugticket nach Indien hat er bereits kostspielig stornieren lassen.
Für meine Velo-Proa gibt es kleinere Entwicklungen derart, dass ich aus Belgien und Frankreich kleinere Mengen an Flaschen bekommen könnte einerseits wie auch andererseits, dass ich über Gastronomie und insbesondere Krankenhäuser recht gut an größere PET-Behälter, zudem noch mit größerer Wandstärke, kommen könnte, die sich mindestens für die Rumpfstrukturen unter Wasser besser eignen könnten. Diese Behälter sind zwar keine Flaschen, sondern eher Kanister in Quaderform, doch mit Netzen ließen sich daraus bestimmt dennoch Würste formen.
Für meine Kynosarges in Anlehnung an Einsteins Akademie Olympia hatte ich ein aufschlussreiches Treffen mit einem Menschen ähnlichen Alters aus Indien, mit dem ich über einige Stunden einige interessante Themen streifen konnte. Insbesondere galt mein Interesse dem Hinduismus, der schon seit Jahrtausenden als eine Grundlage für friedliches Miteinander vieler verschiedener Ethnien und Weltanschauungen auf diesem Subkontinent gesehen werden kann. Der Gesprächspartner ist allerdings für die nächsten Wochen verreist und steht wohl erst wieder im Winter zur Verfügung. 
Steuerrückzahlung gemessen an meinen Erklärungen für die vergangenen drei Jahre kam bei mir an - ein bisschen fühle ich mich nun reich, will aber nicht alles auf einmal ausgeben, sondern lieber irgendwo anlegen. Aber hinsichtlich Bootstransport, nun wohl im kommenden Frühjahr, gibt das auch ein bisschen ein Polster, mit dem man arbeiten kann. 
Bezüglich der Diät gab es nur leichte Effekte bislang. Ich verzichtete häufiger auf Zucker, aber nicht im sporadischen Kaffee, und auch sonst gönnte ich mir hin und wieder, nicht täglich, Süßspeisen sowie Kekse und Süßigkeiten. Dennoch lässt sich das mit gutem Willen als "sporadisch" verbuchen. Zusätzlich trinke ich allgemein zu wenig, wenngleich ich mich da mehr auf Wasser eingestellt habe. 
Sport ist noch gar nicht zum Tragen gekommen. Ich bewege mich ganz allgemein gerne recht zügig und über weite Strecken zu Fuß, aber auch hier kam ich nur auf wenige Tage mit Strecken über mehr als 2km - dieser Punkt muss wohl als bislang nicht bestanden gelten, kann aber auch der Erkältung angelastet werden. Beim Uni-Sport möchte ich gewisse Kurse machen, die Fitness berücksichtigen, aber auch soziale Interaktion. Klettern wäre eine Sache, Tanz oder Kampfsport eine weitere, zB könnte ich wieder mit Capoeira weitermachen, nachdem ich viele Jahre Pause darin hatte. Ansonsten, zB während der Arbeit, spüre ich gelegentlich meinen Rücken und versuche mit Streckübungen darauf zu reagieren. 
Meditationen gab es gar keine, jedoch gelegentliche, wie schon angedeutet, gedankliche Besinnungen zu bestimmen Themen abends vor dem Einschlafen oder morgens beim Aufwachen oder, ganz selten, auch mal bei Gelegenheiten tagsüber. Hier könnte ich wohl mehr machen. Dass es hilft, fokussierter zu sein, habe ich schon öfter spüren können.
Aber in Bezug auf das Digital Detox gab es zunächst erfreuliche Entwicklungen: Ich habe ein Büch fertig gelesen und war häufiger in der Bibliothek, zusätzlich habe ich musikalisch, schriftlich (zB auch hier im Blog) und designerisch ein bisschen etwas in Bewegung gesetzt, nur anfänglich, rudimentär, dennoch mit gutem Gefühl von Produktivität, aber irgendwann, spätestens während der Langeweile-Phasen während der Herbstferien-Reise, bin ich ziemlich rückfällig geworden. Zunächst waren es nur kleinere Ausschnitte aus Nachrichtenseiten, dann hier und da ein Kommentar, aber schließlich traten auch wieder vereinzelt Kommentar-Schlachten und Doom-Scrolling, jeweils nur kurzzeitig, aber immerhin, und viel, sehr viel Zeit ging trotz allem wieder an den Bildschirm. Das mit der Langeweile und dem Bildschirm, daran muss ich dringend weiter arbeiten, denn die wenigen Tage, die ich es mit halbwegs gesundem Ausgleich geschafft hatte, fühlten sich deutlich, wirklich deutlich besser an als diejenigen, an denen es mir nicht gelang.
Wie gehabt, bleibt der Besuch beim hochbetagten Freund, die Reise mit meiner Mutter und dazwischen noch zwei Doppelschichten mit der Arbeit. Außerdem sollte ich mit den neuen Ansätzen zu Einstein in Bewegung kommen sowie Velo-Proa-Modelle anfertigen und Flaschen und Kanister sammeln. Als bildschirmfreier Ausgleich könnte ich Nüsse und Esskastanien sammeln. Da gibt es mehrere Orte in und um meine Stadt, bei denen dies in großem Stil möglich ist. Und für morgen, den letzten Tag mit Kind, könnte ich noch Drachen steigen lassen gehen, mal sehen; für die Lenkdrachen brauche ich dann noch Drachenschnur. Brettspiele spielen wir allerdings auch gern, ohne Bildschirm.
Soweit...

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