Es sind doch wieder 17 statt 10 Tage geworden.
Die Bastelversuche im MakerSpace waren kaum wirklich erfolgreich, brachten aber gerade dadurch dennoch wertvolle Erkenntnisse und Ideen, die allerdings ihrerseits inzwischen auch schon wieder veraltet sind und durch noch bessere und neuere ersetzt wurden - dazu unten mehr.
Mit meinem Kind habe ich zwei schöne Wochenenden genießen können, im Verlauf des zweiten hatte ich ganz spontan noch einen Couchsurfer aus der Türkei, mit dem ich einen schönen Sonntag reich an Eindrücken quer durch Bonn und Siebengebirge verbracht habe, während mein Kind auf einem Kindergeburtstag war.
Zwischen den beiden Wochenenden kam ich für eine späte Nacht noch an den Bodensee zu meinem Boot, konnte die sauberen Leinen ablegen und die Siebdruckplatte in Plastikfolie verpacken, und machte den Tag darauf eine Reise nach Regensburg, um eine alte Freundin zu treffen, die Hafensituation zu inspizieren und abends couchzusurfen. Die Zugfahrt war zwar umständlich und langwierig, übrigens auch die am Folgetag zurück nach Hause, aber der Aufenthalt in Regensburg war dafür umso beeindruckender. Die mittelalterliche Altstadt ist sehenswert schön, hingegen befindet sich der obere Yachthafen in starker Strömung hinter hinter einem Wehr, der untere ist etwas abgelegen im Industriehafen, aber insgesamt ruhiger. Mit der Freundin von früher verbrachte ich ein paar Stunden im Café, war für den Rest der Zeit ansonsten zu Fuß kreuz und quer durch die Stadt unterwegs, bis ich abends in einem traditionell bayrischen Wirtshaus meine Couchsurfing-Gastgeberin und einige ihrer Freund:innen traf, Kässpätzle und Bier zu mir nahm und mit ihnen den restlichen Abend und die Nacht verbrachte. Den nächsten Vormittag besichtigte ich weiterhin die Stadt und nahm dann den Zug.
Die Arbeitseinsätze waren alle ohne besondere Vorkommnisse. Bei einem Klienten und einer Klientin war ich offiziell zum letzten Mal, weil ich zukünftig in größerem Umfang vor allem bei einer Person arbeiten werde. Der Gesamtrahmen meiner Arbeitsstunden wird gleich bleiben, aber statt teils in Schichten zu zehn oder sogar nur zu fünf Stunden aufgeteilt zu werden, sind sie dann fast ausschließlich in Schichten zu 24 oder sogar 48 Stunden, wobei die Nacht als Arbeitszeit durchbezahlt wird selbst wenn ich sie gut zum Schlafen benutzen kann. Dadurch bin ich insgesamt an weniger Tagen, in der Regel sieben oder acht, beschäftigt und habe mehr Zeit für eigene Unternehmungen. Die kurzen Schichten waren tagsüber, so dass mir der restliche Tag kaum vernünftig für etwas anderes zur Verfügung stand. Die 24-Stunden-Schichten enden vormittags, so dass ich den jeweils begonnenen Tag noch weiter nutzen kann, auch zB, um eine Reise zu beginnen. Zudem bin ich dann flexibler für kranke Kollegen einzuspringen, was sich bei 24 Stunden zusätzlich direkt auch finanziell lohnt. Zwar hatte ich mich in vorherigen Beiträgen über das Konsumverhalten der Person nicht voll positiv geäußert, doch ist die weit überwiegende Zeit das Auskommen gut bis sogar sehr gut.
Vergangenen Dienstag - heute ist Freitag, der 30. August - kam ein Mensch zu mir zu Gast, mit dem ich seit einigen Monaten sporadisch per E-Mail in Austausch stand, nachdem ich ihn über YouTube kennen gelernt hatte durch seinen Kanal, in welchem er seine Reisen mit einem Solar-Velomobil dokumentiert und dabei in interessanter Weise gesellschaftliche, politische und philosophische Themen behandelt. Wir konnten dort im Gespräch an viele Punkte anknüpfen. Ich lernte durch ihn den Begriff der Soziokratie kennen und besprach mit ihm verschiedene weitere Konzepte aus Graswurzelbewegung, Kommunen usw. Außerdem fand ich schön, mit ihm meine inzwischen weiterentwickelten Gedanken zu meinem Velomobil-Segelboot zu besprechen und von ihm einige Anregung zu erfahren.
Meine Idee hat sich gegenüber 8. Juli derart verwandelt, dass ich den Rumpf aus PET-Flaschen aufbauen will, so miteinander verspannt zB in Fischernetz, dass dadurch bereits eine tragende Struktur entsteht, und um den Rumpf spanne ich zB LKW-Plane und als Velomobil baue ich Teile von Fahrrädern an. Mehrere Aspekte regen mich dabei an: Die Flaschen lassen sich überall auf der Welt finden, die Fischernetze in jedem Hafen, LKW-Plane auch weltweit in urbanen Gegenden und Fahrräder auch. Um die Flaschenstruktur bei Bedarf besser zu stabilisieren, ließen sich irgendwelche gefundenen Stangen ins Fischernetz mit einweben, außerdem lässt sich der Rumpf, ja lassen sich quasi alle Strukturen quasi beliebig erweitern, so dass ich mir mit einem über 10m langen, mindestens doppelwandig aus über 1000 Flaschen gefertigten Proa, dessen Ausleger durch Tunnelgebilde stabilisiert wird, durchaus eine Ozeanüberquerung vorstellen kann. Denn selbst wenn die Konstruktion zerschellen sollte, bestünde eine durchaus große Chance darauf, weiterhin mehr als genug Flaschen ergattern zu können, die mir als Floß weiter bis zur Rettung helfen. Außerdem kann ich in die Flaschen Lebensmittel wie Reis oder Flüssigkeiten unterbringen. Mir gefällt an diesem Konzept, dass es fast ausschließlich aus weggeworfenen Materialien aufgebaut und fast grenzenlos vergrößert, verändert und wieder verkleinert werden kann. Streng genommen kann ich sogar fast alle Materialien entsorgen, natürlich fachgerecht, und lediglich aus den am schwierigsten zu ersetzenden Teilen einen Rucksack machen und zu Fuß einen neuen Ort aufsuchen, wo ich wieder erneut alle Zutaten zusammensammle, um erneut mein Vehikel aufzubauen. Im Prinzip geht es also darum, für die entsprechenden Anforderungen geeignete Aufbaukonzepte zu entwickeln, die sich immer wieder neu wiederholen lassen. Durch den Austausch mit meinem Gast kamen einige Ideen hinzu, zB 3D-gedruckte Verbinder für den Schraubverschluss der Flaschen und zur besseren Stabilisierung zB des Auslegers, dass er nicht ins Wasser durchhängt, wenn man über ihn geht, aus den Flaschen einen Tunnel bilden, oder aber die Flaschen hochkant an der langen Seite miteinander zu verbinden. Mit zu Band zerschnittenen Flaschen ließen sich zusätzlich zu Leinen weitere Möglichkeiten der Befestigung mit Hitzeeinwirkung zu schaffen. Außerdem lassen sich viele weitere Ideen und Konzepte aus dieser Ressourcengrundlage schöpfen. Mir regt diese Thematik seit Tagen sehr die Phantasie an, auch wenn sie bei einigen anderen Menschen eher für Ablehnung und Irritation sorgt, zB im MakerSpace bei einigen.
Aktuell, es ist jetzt Mittag am 31.08., sitze ich am Flughafen und warte darauf, dass der Flug nach Teneriffa losgeht, wo ich für zwei Wochen mit einer Klientin und ihrem Partner einen Arbeitseinsatz habe. Wahrscheinlich werde ich mich erst danach wieder melden. Hoffentlich kann ich bis dahin die Transportsituation für mein Boot klären, denn eigentlich möchte ich unmittelbar nach Rückkunft von Teneriffa die zweite Septemberhälfte mit der Donaufahrt verbringen. Der Kontakt zu Winterlagerbetreibenden war bis jetzt nicht erfolgreich bzw. in einem Fall unverschämt teuer.
Soweit...
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