24. Mai ging es los, zunächst mit dem Zug bis an die Grenze zu den Niederlanden, allerdings gab es teils Verspätungen und Ausfälle, so dass Emmerich zwei Stunden später erreicht wurde als geplant. Der Zug wäre bis Arnhem gefahren und bis Emmerich gab es auch keine Fahrscheinkontrolle. In Emmerich wechselte dann das Personal und wollte die Fahrscheine sehen, also fragte ich, bis wohin ich mit meinem NRW-Ticket fahren könne, und das war ein Vorort von Emmerich direkt an der Grenze. Zunächst versuchte ich dort aus dem Ort heraus auf die Autobahn zu trampen, aber weil dies nicht funktionierte, machte ich mich zu Fuß auf den Weg zur nur wenige Kilometer entfernten Autobahnraststätte. Von dort konnte ich nach etlicher Zeit einen Lift nach Arnhem erwischen. Weil ich für Amsterdam, mein eigentliches Ziel, ohnehin noch keine Übernachtungsmöglichkeit hatte, suchte ich nun eine für Arnhem, da es bereits ziemlich spät war. Mein Gastgeber holte mich dann sogar von der Raststätte Arnhem ab - mit großem Umweg und einigermaßen alkoholisiert. Die Wohnung war, nun ja, ähnlich wie bei mir auch, einigermaßen klischeehaft für einen alleinstehenden Mann. Die Couch war recht bequem und ich konnte nach ausführlichen Gesprächen eine angenehme Nacht darauf verbringen. Am nächsten Morgen nach dem gemeinsamen Frühstück machte ich mir ein kurzes Bild der Innenstadt Arnhems und versuchte dann meine Strecke trampend nach Amsterdam fortzusetzen. Nach einiger Zeit nahm mich eine Person nach Ede mit, leider etwas abseits der Autobahn, so dass ich viel Zeit verbrauchte um wieder auf die Autobahn und nach Utrecht zu kommen. Die Person die mich mitnahm fuhr dorthin um Trompetenunterricht zu geben. Sie ließ mich an ihrer Unterrichtsstelle raus in einem Stadtviertel etwas abseits vom Zentrum. Um die nächste günstig in Richtung Amsterdam und Autobahn gelegene Tankstelle zu erreichen machte ich mich auf einen langen Fußweg durch die Vororte entlang malerischer Kanalwohnhäuser. Von dort schließlich kam ich mit einer französischen Innenarchitektin nach Amsterdam-Zuidoost, direkt neben dem Ajax-Stadion, wo mein inzwischen gefundener Notfall-Gastgeber wohnte. Leider war er seit Mittag nicht mehr erreichbar, so dass ich nach einigen Stunden des Wartens, während der ich einen mitgenommenen Krimi las, nach Mitternacht beschloss, zu Fuß nach Monnickendam zu gehen, dem Ort, wo das Segelboot zu finden sei, auf dem ich die folgenden Tage mitarbeitend und segelnd zu verbringen hoffte. Mit der einen oder anderen Pause ging ich durch die ganze Nacht über Amsterdam Science Park und die Insel Zeeburg durch das Waterland. Nachdem ich aus der Stadt raus war, war die zweite Hälfte der Strecke im beginnenden Sonnenaufgang, umgeben von Feldern und Kanälen, in denen allerlei Wildtiere und Vögel, vor allem Wasservögel lebten, ganz besonders romantisch, so dass es mir leicht gemacht wurde, angesichts von Müdigkeit, Erschöpfung und teils schmerzender Füße weiterzugehen und tatsächlich wie prognostiziert an Christi Himmelfahrt um 8:00 Uhr am Boot anzukommen. Nach Kaffee und kleinem Frühstück mit dem Eigentümer und seinem technischen Helfer ging es alsbald ans Werk. Das Unterwasserschiff sollte geschliffen und neu gestrichen, außerdem einige Roststellen am Stahlrumpf gespachtelt und ausgebessert und die Technik kontrolliert werden. Ursprünglich hatte ich angedacht, mit Zelt wild oder auf einem (mir viel zu teuren) Campingplatz zu nächtigen. Schließlich machten die beiden Herren eine Koje für mich frei, so dass ich gar kein Zelt brauchte. Das Boot stand zunächst noch einige Tage an Land und konnte erst am folgenden Donnerstag mit dem Kran ins Wasser gesetzt werden. Der technische Helfer war da bereits gegangen. Von dort aus wurden weitere Arbeiten innen am Boot erledigt, zB wurde die Funkanlage erneuert. Aufgrund der wenig günstigen Witterungsverhältnisse, zuerst zu viel Wind, dann Regen, und auch, weil nicht alle Arbeiten vollständig abgeschlossen waren, und wohl auch, weil sowohl der Eigentümer wie auch ich nicht übermäßig erfahren im Segeln waren, blieben wir die letzten Tage lieber im Hafen und machten kleine Ausflüge in den Baumarkt, zu den anderen Häfen von Monnickendam sowie nach Volendam und Marken. Am Pfingstmontag nahm mich der Eigentümer mit seinem PKW mit nach Rheinbach. Abends schließlich war ich wieder zuhause und empfing einen mir bereits bekannten Couchsurfer, der hier in einem anderen Artikel vorkam.
Heute, am 03. Oktober, geht es nach langer Unterbrechung abends wieder mit der Arbeit los für eine Schicht von knapp 40 Stunden. Die Zeit, die für die Donaufahrt vorgesehen war, die wegen des Hochwassers ausfiel, überwiegend mit Nichtstun bzw. stark überwiegend mit Berieselung und Social-Media-Plattformen zu verbringen, das konnte einerseits zwar Tiefenentspannung bringen, hatte andererseits aber auch ungute, lähmende Auswirkungen, auf die ich weiter unten eingehen möchte nebst auf einige Konsequenzen daraus. Ganz untätig war ich allerdings nicht, denn zum Einen habe ich tatsächlich wie geplant die Steuererklärungen erledigt und warte auf deren Ergebnis, zum Anderen habe ich eine Vereinswebseite neu aufgesetzt und etliche Texte eingepflegt. Außerdem habe ich kleinere Forschungsarbeiten zum Velo-Proa gemacht und bin im Zusammenhang damit zu einigen neuen Ideen gekommen, zusätzlich auch noch zu einigen weiteren. Außerdem habe ich mir wieder Einstein vorgenommen, u.a, durch Ermunterung ei...
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