Jeder Mensch verfügt über einen moralischen Kompass, in etwa so etwas wie das Gewissen. Damit "weiß" - bewusst oder unbewusst - jeder Mensch, ob das, was er tut, richtig oder falsch ist. Es mag eine graue Zone dazwischen geben, die einer individuellen Interpretation bedarf, aber es gibt auch ganz klare Bereiche moralischer Gebote und Verbote, und jeder Mensch kennt diese.
Wenn sich also ein Selbstmordattentäter oder ein vergewaltigender Soldat zunächst Absolution durch eine geistliche oder weltliche Autorität holt, dann ist dies doch ein Zeichen dafür, dass sein Gewissen funktioniert, dass er also eigentlich weiß, dass das, was er tun will, schlecht ist. Das Gewissen kommt, wenn man so will, aus der "göttlichen Schöpfung", die Absolution kommt aus Menschenmund: Welchem Weg sollte man da besser folgen? Welcher ist dem Wahren und Guten näher?
In den Medien wird derzeit ein Mann kritisch beleuchtet, der sich einen Namen machen konnte als satirischer Sprücheklopfer des linken und feministischen Spektrums. Er äußerte sich, sich selbst beschuldigend, dass er sich in seinen Beziehungen oft nicht entsprechend der Maßstäbe verhalten habe, die er durch seine öffentliche Arbeit setzte, sondern mehrere seiner Partner:innen sogar schlecht behandelt habe. Zum Einen wird er nun von den Massen verrissen, die von vornherein Wokeness und Feminismus gegenüber feindlich eingestellt waren, mit einer gewissen Häme, wie man erwarten kann, wenn man jemanden von einem hohen Ross herunterzerren kann. Zum Anderen verreisst ihn auch das linke Spektrum als scheinheilig und Verräter der eigenen Werte. Dazwischen gibt es Stimmen, die fragen, welcher Mensch mit öffentlichem Vorbildcharakter privat ohne Fehler ist wie auch, warum die Gesellschaft gerne Menschen überhöht, denn letztlich sind wir doch alle Menschen und scheitern regelmäßig an unseren Schwä...
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