Als ich ein Kind war, aufgewachsen in einem kleinen Dorf, lernte ich, dass das, was von einem Apfel übrig bleibt, nachdem man ihn aufgegessen hat, also das Kerngehäuse, die Blüte und der Stiel, "Apfelbutzen" heißt. Ebenso lernte ich, dass der Anschnitt vom Brot, also das erste wie auch das letzte Stück, "Riebel" heißt. Das waren damals für mich für viele Jahre die "normalen" wie auch die "richtigen" Namen.
Irgendwann hörte ich, dass andere zum Apfelbutzen "Apfelgriebsch" sagten, oder "Brotkanten" statt Riebel.
Zuerst fand ich es komisch solche seltsamen Namen zu benutzen und ich versuchte ihnen den richtigen Namen beizubringen. Aber dann akzeptierte ich, dass andere Menschen einfach andere Namen benutzen und dass das durchaus okay sei.
Die eigenen Gewohnheiten als das Absolute, das Wahre, Normale, Richtige zu betrachten ist weder besonders klug noch besonders reflektiert und oft auch ein Irrtum, der als Chauvinismus bezeichnet werden kann. Das Eigene als Maßstab in den Mittelpunkt zu rücken und daran alles andere zu messen und zu bewerten bzw. oft sogar abzuwerten, also Othering, mag zwar oft wie ein automatischer Reflex geschehen, weil es mit dem Ich und dem Selbstverständnis zusammenhängen könnte, das ist aber trotzdem oft ein problematischer weil moralischer Irrtum. Was normal und richtig ist, wenn es um Moral und Gewohnheiten geht, das ist immer nur eine individuelle Festlegung sozusagen eines Sprecherkreises und solange falsch, wie andere davon ausgeschlossen werden.
Wie heißen also Apfelbutzen und Riebel richtig? Kein Name ist wohl richtig im eigentlichen Sinn. Aber möglicherweise sorgt eine Bezeichnung in Anlehnung an wissenschaftlich gebräuchliche Bezeichnungen, also sowas wie Kerngehäuse und Anschnitt, am wenigsten für Missverständnisse. Dennoch ist auch das dann nicht "richtiger" als Bezeichnung, sondern nur so etwas wie eine Lingua Franca.
Irgendwann hörte ich, dass andere zum Apfelbutzen "Apfelgriebsch" sagten, oder "Brotkanten" statt Riebel.
Zuerst fand ich es komisch solche seltsamen Namen zu benutzen und ich versuchte ihnen den richtigen Namen beizubringen. Aber dann akzeptierte ich, dass andere Menschen einfach andere Namen benutzen und dass das durchaus okay sei.
Die eigenen Gewohnheiten als das Absolute, das Wahre, Normale, Richtige zu betrachten ist weder besonders klug noch besonders reflektiert und oft auch ein Irrtum, der als Chauvinismus bezeichnet werden kann. Das Eigene als Maßstab in den Mittelpunkt zu rücken und daran alles andere zu messen und zu bewerten bzw. oft sogar abzuwerten, also Othering, mag zwar oft wie ein automatischer Reflex geschehen, weil es mit dem Ich und dem Selbstverständnis zusammenhängen könnte, das ist aber trotzdem oft ein problematischer weil moralischer Irrtum. Was normal und richtig ist, wenn es um Moral und Gewohnheiten geht, das ist immer nur eine individuelle Festlegung sozusagen eines Sprecherkreises und solange falsch, wie andere davon ausgeschlossen werden.
Wie heißen also Apfelbutzen und Riebel richtig? Kein Name ist wohl richtig im eigentlichen Sinn. Aber möglicherweise sorgt eine Bezeichnung in Anlehnung an wissenschaftlich gebräuchliche Bezeichnungen, also sowas wie Kerngehäuse und Anschnitt, am wenigsten für Missverständnisse. Dennoch ist auch das dann nicht "richtiger" als Bezeichnung, sondern nur so etwas wie eine Lingua Franca.
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