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Kynosarges 2415

Heute, am 28. Dezember, auf dem Weg zur Nordsee mit der Arbeit, möchte ich einen Rückblick über die vergangenen Tage, über das vergangene Jahr mit Ausblick auf das kommende Jahr verfassen nebst einiger Betrachtungen zu den Fünfminutenschritten für den Fünfjahresplan sowie zu Verbindlichkeit und Disziplin im weitesten Sinn.
Der Dienst um den 17. verlief ohne weitere besondere Vorkommnisse, danach beschäftigte ich mich mit dem Fünfjahresplan über ChatGPT, was allerdings nur wenig erhellend war - dazu unten mehr. Essen verteilen, ein nächtlicher Spaziergang auf den nahen Klosterberg und Flyer verteilen waren ein paar Tätigkeiten während jener Tage, zudem ein Besuch beim Christgeburtsspiel an der Waldorfschule in meiner Stadt. Samstag hatte ich mein Kind wieder, verbrachte den Mittag in der Bibliothek mit einem neuen Spiel, bei dem es um viel Hektik und Zeitmanagement im Zusammenhang mit Kochen ging. Nachmittag und Abend verbrachten wir mit Essen, Lesen und Film, am nächsten Morgen brachen wir direkt nach dem Frühstück auf zu meiner Mutter, die wir abends erreichten. 
Bis dahin gab es noch einigen Ärger mit meinem Langzeitgast: In einer der Nächte, 18. oder 19., ließ er seinen Dealer zu sich in meine Wohnung kommen. Ich schlief dabei, bekam nur am Rande mit, dass er zugange war. Der Dealer kam mit zwei Helfern bis in meine Wohnung, mein Wohnzimmer hinein, und als sie wieder gegangen waren, fehlte das noch recht neue, durch meine Auslagen finanzierte Mobiltelefon. Mein Langzeitgast schien darüber ziemlich verzweifelt und stellte sich ernsthaft vor, ausgerüstet mit Pfefferspray die Verdächtigen zur Rede stellen und notfalls eines von deren Mobiltelefonen erbeuten und gegen das seinige zum Tausch anbieten oder, nach Reset, als Ersatz nutzen zu können. Dass er "schlauerweise" kurz vorher den Kriminellen gesagt hatte, wo sie ihn finden können und somit mein Heim und mein Kind in Gefahr brachte, darauf schien er nicht zu kommen. In der Nacht, die ich mein Kind bei mir hatte, kam er mehrmals an meine Tür, zunächst, um mir seinen Plan zu erklären, wie er zur Polizei gehen und eine Anzeige aufgeben wollte, dann, wie er diesen Plan wieder verwerfen wollte, weil er schon mehrmals negativ von der Polizei erfasst wurde, und stattdessen später nachts die Option mit dem Pfefferspray wahrnehmen wollte, wofür er weiteres Geld von mir erbat. Ich hatte ihm bereits zweimal Geld dafür gegeben und lehnte ab. Als dann gegen 04:00 nachts die Zeit kam, zu der er damit rechnete, den Dealer am Bahnhof zu treffen, klopfte er erneut an meine halbgeöffnete Tür und rief nach mir - mein Kind war nach wie vor bei mir - und hörte nicht auf zu rufen und zu klopfen, als ich nicht reagierte und mich schlafend stellte, wurde immer lauter, so dass ich schließlich aufsprang, mit Vehemenz ihm die Tür vor der Nase zu schlug und mich wieder schlafen legte, was nur schwer möglich war angesichts der inneren Erregung voller Ärger - ich hätte ihn angreifen, ihn schlagen, ihm weh tun können in dieser Nacht.
Als ich am nächsten Morgen mit Kind zum Zug aufbrechen wollte, stellte ich fest, dass mein warmer Mantel von der Garderobe verschwunden war, in dem ich meinen Geldbeutel hatte; Geld war zwar kaum darin, aber zumindest Führerschein und andere wichtige Ausweise. Ich kochte innerlich, hatte einen bösen Verdacht, aber spielte nach außen hin, in Gegenwart meines Kindes, meinen Ärger herunter, suchte überall, nahm eine andere Jacke und wir machten uns auf zum Zug, den wir inzwischen leider verpasst hatten. Der nächste war zum Glück erreichbar, und mit Spiel, Essen und Schlaf versuchte ich, den immer wieder aufkommenden Ärger zu unterdrücken. Erst am Folgetag beantwortete der Langzeitgast meine Nachfrage nach dem Mantel: Er hatte ihn sich nachts ausgeborgt und inzwischen wieder an die Garderobe gehängt.
Als wir abends im Ort meiner Mutter angekommen waren, regnete es leicht; wir hatten noch zwei bis drei Kilometer Fußweg vor uns. Plötzlich hielt ein Wagen neben uns: Sie hatten uns gesehen, den Wagen gewendet, um uns mitzunehmen, meinten die beiden Leute darin, die unter sich in einer fremden Sprache sprachen, als sie uns mit all unserem Gepäck bis vor das Haus meiner Mutter brachten. Das beeindruckte uns alle sehr, an dieser Stelle noch einmal meinen Dank unbekannterweise.
Am 23. erledigten wir letzte Einkäufe, u.a. war ein kleiner Tannenbaum im Topf dabei, backten mehrere Arten von Plätzchen, bekamen Besuch von einer meiner Schwestern und lasen abends verschiedene Geschichten. Am 24. schmückten wir den Baum, machten ein Lebkuchenhaus, gingen in die Kirche für einen schönen Heiligabend-Gottesdienst, sangen danach zuhause einige Weihnachtslieder und machten danach bei Kerzenschein die Bescherung. Mir war wichtig, dass wir alle zusammen eine Atmosphäre schaffen, die meinem Kind leuchtende Augen und reiche Seelennahrung geben würde so ähnlich, wie ich sie früher als Kind hatte. Als ich vor zwei Jahren Heiligabend bei meinem Kind und dessen Mutter und anderer Großmutter verbracht hatte, vermisste ich diese Atmosphäre komplett bei Plastikbaum, neonfarbigem Massenkuchen und Weihnachts-Popmusik vom Band und wollte bewusst einen anderen Ansatz versuchen. Die vorigen Jahre hatte ich noch versucht, bei einer meiner Schwestern, die zwei Kinder hat, zumindest kurz nach Heiligabend mit meinem Kind in deren Atmosphäre einzutauchen, von der ich vermutete, dass meine Schwester sie für sie gut kreieren konnte, was aber nicht gut zustande kam. Mit dem Ergebnis dieses Jahr war ich hingegen sehr zufrieden. Am 25. kam ein entfernter Verwandter zum späten Mittagessen, am 26. fuhren wir wieder zurück und mein Kind ging abends wieder zu seiner Mutter, während ich am Abend einen neuen Couchsurfer empfing, zusätzlich zum Langzeitgast (der Geldbeutel war nicht im Mantel, das versetzte mir einen kurzen Schreck, dann allerdings fand ich ihn in meinem Reisegepäck, hatte ihn also die ganze Zeit bei mir ohne es zu wissen.), verbrachte den späteren Abend mit diesem neuen Gast im Gespräch, das allerdings vom Langzeitgast unterbrochen wurde: Der Geldautomat hatte seine Karte einbehalten, er müsse sich aber Medikamente besorgen und brauche dafür Bargeld, er fragte ohne Scham meinen Gast danach, der ablehnte, danach mich und meinte er würde mich mit einem Taxi, das bereits vor der Tür stehe, zum Geldautomaten mitnehmen, das brauche nur 5 Minuten. Etwas perplex ging ich mit und ärgerte mich, dass ich nicht nein gesagt hatte. Weitere 50€ bar bei ihm, 3000 insgesamt waren inzwischen deutlich überschritten. Seine Versprechen, mir Teile, wenige hundert Euro, vor und nach Weihnachten zurückzuzahlen erweisen sich bislang als leer. Ärger kam und kommt auch aktuell wieder in mir auf. Mit dem neuen Couchsurfer, der die Nacht auf dem Dachboden verbracht hatte, ging ich den nächsten Tag auf Besichtigungstour durch meine Stadt, in ein Museum und abends in ein Restaurant, das für lokale Gerichte bekannt ist, danach machte ich mich für den Arbeitseinsatz fertig, für den ich am nächsten Tag früh aufstehen musste und über sieben Tage bis ins neue Jahr reichen würde. 
Zum Fünfjahresplan hatte ich ChatGPT angefragt mit der Prämisse, dass ich die Baustellen, die ich im vorigen Eintrag dieser Serie genannt hatte, mit mindestens fünf Minuten täglich in Angriff nehmen wollen würde. Die ersten Antworten waren erst wenig sinnvoll, aber schließlich kam ein Vorschlag zu einem Plan, der abwechselnde Einsätze und insbesondere Zwischenziele vorsah, an denen man das bisher Erreichte bilanzieren und bei Bedarf den Plan abändern könnte. Alles im Prinzip alltägliche Vorgehensweisen für ein solches Projekt und keine wirklich neue Erkenntnis, keine neue Idee, auf die man nicht leicht von selbst kommen würde. Ich habe dann den 17. Dezember als Startpunkt festgesetzt und täglich bis zum aktuellen Tag hin eine, teils sogar mehrere Tätigkeiten notiert, die ich teils extra für diesen Plan begonnen habe, teils aber auch Tätigkeiten, die ohnehin durch die Umstände stattfanden, für diesen Plan umgewidmet habe; vielleicht ist das geschummelt, das muss ich noch sehen. Grundsätzlich will ich aber an diesem Plan festhalten, rechne schon mit nötigen Nachbesserungen, die ich aber erst im neuen Jahr, nach meinem Arbeitseinsatz, in Angriff nehmen werde.
In den letzten Tagen war ich in schriftlichem Austausch mit einer Person aus dem globalen Süden. Im Gespräch ging es zunächst um den Austausch über kulturelle und geografische Eigenheiten unserer Länder, dann äußerte die Person, dass sie sich beruflich mit einem Business selbstständig machen möchte, für die notwendigen Investitionen aber nicht über die benötigten Finanzen verfüge. Natürlich rechnete die Person wohl insgeheim damit, dass ich ihr ein finanzielles Unterstützungsangebot mache. Stattdessen gab ich ihr diverse Tipps, sich mit einem videopublizistischem Kanal ein Business aufzubauen, was keine zusätzlichen Investitionen bräuchte, wenn die Person sich zB auf regional typische Holzschnitzarbeiten, Tänze, Musik oder ähnliches fokussieren würde. Das fand die Person allerdings wenig überzeugend und mir kam schnell der Gedanke, dass ich selbst, mit deutlich mehr Ressourcen ausgestattet, mit einem solchen videopublizistischen Kanal auch nicht richtig in Bewegung komme, obwohl Ideen und Zeit genug dafür da sind. Wahrscheinlich ist es also immer einfacher, über so etwas zu reden und Vorschläge zu machen, als es schließlich umzusetzen; so ähnlich hatte ich es ja schon einige Male in diesem Blog geäußert, weil das ja ein Phänomen ist, das meine Projekte ständig begleitet.
Disziplin würde helfen, also mir, über die andere Person kann ich nichts weiter sagen, der Kontakt kam zum Erliegen. Aber im Nachdenken darüber und im Kontext mit meinem Langzeitgast kam mir ein Themenfeld in den Sinn, das ich zu rekonstruieren versuchen möchte:
Wir Menschen sind soziale Wesen. Für den sozialen Kitt und gutes Miteinander sind viele Faktoren wichtig. Eine davon ist Zuverlässigkeit, Verbindlichkeit, und während dies natürlich sofort einleuchtet, wenn Menschen miteinander Verabredungen treffen, so ist dies allerdings auch sich selbst gegenüber wichtig, also dass man für sich Pläne macht, an die man sich auch hält. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf einen selbst, sondern mindestens auch auf das soziale Umfeld, das sein Vertrauen in eine Person verliert, die zB mehrfach davon erzählt, eine Arbeit über Einstein oder eine Bootsfahrt usw. in einem bestimmten Zeitfenster abzuschließen. Mein Langzeitgast hatte anfangs gemeint, er habe kaum Freunde hier; zieht man seine gegeben Versprechen und was daraus wurde in Betracht, erscheint das dann nachvollziehbar. Ich möchte also in Bezug auf die bisherigen Pläne und Baustellen versuchen mehr Disziplin zu entwickeln, weiß allerdings auch, dass das ein schwerer Weg sein wird, wie sich ja bereits zeigt. Doch ich halte mich gerne an die Hoffnung. 
Mir ging dann noch der Gedanke durch den Kopf, ob mein Langzeitgast ein schlechter Mensch sei; wenn man meine Texte liest, in denen ich mich zu ihm äußere, könnte der Eindruck entstehen, denn Ärger hat er mir schon reichlich verursacht. Allerdings zeigt er sich auch oft freundlich und nett und interessiert. Ich hatte ihn vor einigen Wochen darum gebeten, nicht im Treppenhaus zu rauchen, insbesondere, weil dort die Utensilien zum Essenverteilen lagern, auf denen ich Zigarettenasche gefunden hatte, und er hatte bestätigt, dies selbstverständlich nicht mehr zu tun. Jetzt in den letzten Tagen nachts, ich war schon im Bett, hörte ich ihn die Wohnung verlassen und glaubte, das Geräusch vom sich öffnenden Fenster zu vernehmen. Ich schlich mich hinter ihm her und sah ihn, natürlich, am Fenster im Treppenhaus rauchend. "Ah, so you ARE actually smoking on the window" bemerkte ich nur und zog mich wieder zurück. Er brach ohne Kommentar, sichtlich ertappt, das Rauchen ab und verkrümelte sich in meinem Wohnzimmer, wo er ja seit Wochen hauste, und schloss die Tür. 
"Schlechte Menschen", so dachte ich, gibt es wohl nicht oder nur ganz selten, zumindest nicht so, wie wir vielleicht glauben mögen. Der Langzeitgast handelt wohl seiner Ansicht nach aus bestem Wissen und Gewissen und findet Entschuldigungen wegen besonderer Umstände, später kommentierte er das Rauchen am Fenster, dass draußen starker Wind war, oder wertet manches "nicht so schlimm", wo andere eine Grenze ziehen würden, zB als er meine und meiner amerikanischen Besucherin Pfandflaschen einsammelte, abgab und das Geld für sich einsteckte und damit eine lebhafte Diskussion mit ihr auslöste. Und ich selbst habe vor einiger Zeit Bekannte "bestohlen", indem ich etwas, was sie mir zur Entsorgung übergaben, Nahrungsmittel, die sie zB aufgrund von Haltbarkeitsdatum nicht mehr essen wollten, mir aneignete und später verzehrte. Die Situation erlaubte nicht, dass ich fragte, ob ich sie für mich nehnen dürfe. Ich tat es dennoch und legitimierte es mir dadurch, dass es Abfall sei und den Bekannten keinen Schaden zufüge, dennoch war ich da höchst selbstgerecht. Ich denke, solche und ähnliche Situationen gibt es unter fast allen Menschen und der Unterschied kommt nur dadurch, wie viel wir uns zu legitimieren können glauben. Die Fälle, in denen jemand schlecht handelt, auch weiß, dass er oder sie schlecht handelt, dies auch nicht vor sich selbst legitimieren kann, mögen auch existieren, sind aber wohl nicht in so großer Anzahl, wie wir gemeinhin glauben mögen, denn oft ist es doch eine Form von Selbstgerechtigkeit. Selbstgerechtigkeit ist ein Thema, das ich gerne einmal in größerem Stil bearbeiten möchte, in Essays, aber auch in einem oder mehreren Romanen, einen habe ich schon zumindest von der Idee her angedacht, in vorherigen Beiträgen dieser Serie lässt sich dazu etwas finden, zudem habe ich vor einiger Zeit schon den Satz geprägt, dass Selbstgerechtigkeit oft eine uneinnehmbare Festung ist im Sinne von, dass häufig Menschen, wenn sie Fragwürdiges tun, und dazu zähle ich jetzt auch klimaschädliches Handeln wie zB fossile Mobilität oder Fleischkonsum, schnell "gute Gründe" parat haben, auch sich selbst gegenüber, warum sie dies jetzt dennoch tun, tun dürfen, tun müssen, als besondere Ausnahme oder weil es nicht so schlimm sei, selbst dann, wenn sie genau das gleiche Verhalten bei anderen kritisieren. Hinzu kommen kann noch, wie bei meinem Langzeitgast, dass Einschätzung und Urteil durch Drogeneinfluss getrübt sein können. 
Ein weiterer Gedanke kam mir noch, als ich im Internet Diskussionen im Stammtisch-Stil über "die da oben" wahrgenommen hatte; solche Diskussionen gibt es wohl schon seit es Politiker gibt. Von "hier unten" wird gern nicht nur geurteilt und kritisiert, sondern oft auch geglaubt, es besser zu können. Ich fragte mich, wenn diejenigen, die glauben, es besser machen zu können, auch wirklich in die Position kommen, ihre Ideen zu verwirklichen, ob sie sich denn dann bewusst sind, dass es dann genauso wieder Stammtische geben wird, die dann über sie als "die da oben" schimpfen würden. Ich glaube, sie sind sich dessen nicht bewusst. Auch hier tritt wohl eine Seite von Selbstgerechtigkeit auf. Und Othering. Diese beiden Begriffe, die meiner Ansicht nach unmittelbar miteinander verbunden sind, reizen mich immer wieder ungemein, sie philosophisch und sozialpsychologisch zu durchleuchten und Methoden zu entwickeln, Bewusstsein für sie zu schaffen und sie zu überwinden.
In diesem Jahr gab es entgegen meinem Gefühl manchmal, dass ich stagniere, durchaus einige interessante Schritte, auf die ich hier zurückblicken möchte. Zunächst war ich mehrmals verreisen, die meisten Reisen dabei waren mit der Arbeit, darunter Teneriffa gleich dreimal, Niederlande mindestens zweimal, Nürnberg, München und Bodensee zweimal, dazu Paris, Metz, Nancy, Regensburg, Landshut und jetzt gerade an der deutschen Nordsee. Dann habe ich durch Anregung einer Freundin im Frühjahr eine meiner Studienarbeiten wieder aufgegriffen und mindestens einiges an neuer Klarheit und Struktur gewonnen, wenngleich ich sie auch noch nicht geschrieben habe. Des Weiteren habe ich mein Velomobilanhänger-Katamaran-Projekt einmal sehr konkret neu gefasst, nur um es dann über den Haufen zu werfen und als Velo-Proa grundsätzlich neu zu greifen; einige interessante bis quasi revolutionär-visionäre Ideen kamen mir in diesem Zusammenhang, auf die ich ein wenig stolz bin. Zudem habe ich ein zweifaches Patent für den Bordfunk und einen Tauchschein erworben und nicht zuletzt diese Blogserie gestartet, die ja im Zusammenhang mit meiner Arbeit an Einstein entstand. Und ich habe beim Arbeitgeber eine kleinere Umstrukturierung mit meinen Klienten vorgenommen, die mir deutlich mehr freie Tage bei gleicher Bezahlung ermöglicht. 
Für das kommende Jahr möchte ich diese Blogserie und den Fünfjahresplan noch enger verzahnen, konkrete Etappenziele für meine Baustellen definieren und mich mit zunehmender Disziplin auf den Weg machen. Zeitnah muss ich die Situation mit meinem Langzeitgast klären, insbesondere die Rückzahlung seiner Schulden, die wir als bis zum Ende des kommenden Jahres zu tilgen vereinbart haben; irgendwie muss ich da mehr Zuverlässigkeit gewinnen können, vielleicht über seine Eltern und seinen Onkel; wenn er bis zu meiner Rückkehr von meinem aktuellen Arbeitseinsatz noch nichts im Sinne der vereinbarten Rückzahlung getan hat, werde ich wieder Kontakt zu seinen Eltern aufnehmen deswegen. Mein Boot möchte ich im März oder April versuchen auf die Reise zu bringen und muss dafür noch einiges erledigen, und nachdem ich nach einiger Recherche zu Elektro-Gebrauchtwagen feststellen musste, dass sie in puncto Preis, Reichweite und Ladegeschwindigkeit überhaupt nicht infrage kommen, sehr zu meinem Bedauern, werde ich versuchen, mir einen alten gebrauchten Verbrenner-Kombi zuzulegen, mit dem ich einige kleinere Reisen zu machen mit der Option, im Wagen übernachten zu können, sei es allein, sei es mit Kind, sei es mit bezahlender Kundschaft, zB mit alten Menschen wie der hochbetagte Freund oder mit Menschen mit Behinderungen wie bei der Arbeit oder mit meiner Mutter, vielleicht ein- bis dreimal im Jahr. Durch die neue Struktur mit meinen Klienten auf der Arbeit sollte dafür Zeit übrig sein. Im November und Dezember hatte ich mehrere Abschnitte einiger Tage, die ich so hätte nutzen können und im Januar kommt direkt ein weiterer von fast zehn Tagen nach meinem Arbeitseinsatz, den ich für eine Reise zu verwenden überlege. Soviel zur Disziplin. Warum scheue ich die Verbindlichkeit einer klaren Entscheidung? Zum Einen wohl, weil ich damit liebäugle, statt einfach nur zum Ziel hin und zurück zu reisen, was zudem Flugreisen einschließen könnte, den Hinweg oder den Rückweg zu einem Abenteuer für sich zu machen, indem ich verschiedenen Städten auf dem Weg eine gewisse Zeit widme und versuche, mit Land und Leuten in Kontakt zu kommen. Nun ja, ich werde eben überlegen, noch einen oder zwei Tage. Im neuen Jahr kommt in den Tagen nach meinem Arbeitseinsatz der nächste Eintrag.
Soweit...

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