Heute ist Sonntag, 22. Juni.
Vergangenen Sonntag fand ich meinen ehemaligen Langzeitgast nicht, dafür kam abends einer der bis zu drei erwarteten Übernachtungsgäste. Weil die anderen beiden Probleme mit Visum und Flugfinanzierung hatten, kamen sie letztlich leider nicht.
Montag nun kam überraschend mein ehemaliger Langzeitgast vorbei, um Sachen zu wechseln, da konnte ich ihn direkt an seine Eltern verweisen. Außerdem startete ich einen neuen Ansatz, meine Probleme und Projekte per ChatGPT zu ordnen und zu lösen; weiter unten mehr dazu.
Dienstag verbrachte ich lange am Rheinstrand, Mittwoch noch einmal, mit einer Essensverteilung am Abend, Donnerstag dann ging es bereits früh zur Arbeit und mit der Arbeit nach Nürnberg, wo ich bis zum heutigen Sonntag mit Verwandtenbesuchen, Stadtbummel und Ausflug zum und Baden im Rothsee beschäftigt war. Leider greift solches Baden immer wieder meinen Nasen-Ohren-Bereich an, auch schon das Tauchen letztes Jahr, der Druckausgleich funktionierte schwierig, außerdem habe ich kürzlich erfahren, dass schon mein Vater solche oder ähnliche Probleme hatte, so dass ich wohl einen HNO-Arzt um Rat fragen muss. Auch die KI vermutet, dass die eustachische Röhre durch Allergie oder anderweitig angegriffen sein kann, wodurch ihre Schleimhäute oft und viel geschwollen oder sogar entzündet sein können und dementsprechend für wenige sehr intensiv nässen.
Nachdem 5-Minuten-Projekte und Habitus noch nicht sehr nachhaltig Veränderungen brachten, ist ein weiterer, neuer Ansatz nun, zu dem mir die KI rät, mir selbst gegenüber mehr Verbindlichkeiten einzugehen und dies in kleinen, machbaren Portionen zu tun, die mich jede für sich ausreichend reizen, dass ich sie mit Interesse angehe, aber auch jede für sich mich nicht überfordern, was oft eine Tendenz bei mir ist, da ich einfache Kleinigkeiten in einen größeren Kontext stelle oder meine Projekte zu Großprojekten aufblähe und dann wie überwältigt bin von deren Größe, die ich mir nicht zu schaffen zutraue. Ein Mantra könnte sein, ähnlich wie "global denken, lokal handeln": "groß träumen, klein aber fein tun", denn das trägt mich ohnehin ja schon unbewusst durch meine Morgenroutine, wenn ich sie befolge.
Inzwischen ist Montag, der 23. Juni. Mein Arbeitseinsatz wurde spontan um einen Tag verlängert, da sich der Aufenthalt in Nürnberg bis in den Sonntag und die Rückfahrt bzw. Ankunft bis in den Sonntag Abend zogen. Nachdem zunächst meine Nase wieder leicht abklang, der Dienst nur mit kleineren Stolperfallen, die ich gelassen umgehen konnte, zuende ging, fühle ich mich nun am Montag Abend so flau als würde sich eine Erkältung anbahnen. Dennoch möchte ich meinen Blogeintrag noch abschließen. Ich verbrachte den Abend mit zwei Filmen, "die Kinder von Paris", der die Deportation von Juden im Vichy-Regime behandelt, und "Promises", der viel mit enttäuschter Hoffnung und verpassten Chancen in der Liebe spielt und die mich beide emotional berühren konnten und insbesondere in letzterem auch irgendwie Teile meiner Biografie behandelte. Wie beim Protagonisten hat auch bei mir der Krebs verpasste, jedoch ohnehin von vornherein nicht erreichbare Chancen endgültig begraben und ich sehe mich genauso wie er auch Chancen verstreichen lassen, ohne dass ich mich aktiv in Bewegung begebe, um daran etwas zu ändern. Im Film Amelie, den ich früher häufig sah, heißt es, "manchmal ist das Leben wie eine Probe auf eine Vorstellung, die nie stattfinden wird", und Bukowski sagt: "Und wenn Dich morgens niemand weckt, und wenn nachts niemand auf Dich wartet, und wenn Du tun kannst, was Du willst. Wie nennst Du das? Freiheit oder Einsamkeit?"
Doch was nehme ich mir diese Woche vor?
Ich möchte diese Woche zum Einen mich natürlich auskurieren. Dementsprechend möchte ich gewisse Routinen sanft angehen. Und ich möchte für das Projekt Ordnung meinen Kleiderschrank angehen, ein letzte Woche formuliertes Ideal angehen: Kiste Socken/Unterhosen/Sonstiges, Kiste Shirts/Hosen "Winter", Kiste Shirts/Hosen "Sommer", Kleiderstange Jacken/Hemden, unter der Stange Schuhe, im Fach darunter Bettwäsche, oben Kisten "Depot" für Wäsche, die ich nicht akut nutze, aber dennoch nicht aufgeben bzw. wegwerfen will. Mein ehemaliger Langzeitgast, der heute auch wieder zu mir kam, um nach Post und Geld und Wasser zu fragen (es gibt in der Stadt mehrere Trinkwasserspender), wird dann vielleicht etwas davon nehmen.
Außerdem möchte ich für das Projekt Siren mein Lied von letztem Jahr neu aufsetzen, länger, langsamer sich aufbauend, mit neuen Dynamiken. Das werde ich noch jetzt beginnen und dann schlafen. Mein Konferenzgast ist noch nicht da, wird mir hoffentlich nicht zu viel Zeit dafür nehmen. Auf Nachfrage, auf seinen ausdrücklichen Wunsch, nicht auf meinen eigenen, habe ich eine weitere Couchsurfing-Anfrage für heute abgelehnt; ein kleines bisschen irritiert mich sowas: Ich fühle dabei die Ablehnung, die ich häufig in eigener Person erfahren habe...
Er hat dankbar Teile meiner Container-Beute verzehrt, immerhin. Für heute Nacht werde ich aber nicht losziehen.
Für meinen Bootstransport gibt es nun eine gewisse Chance, dass ich das mit derjenigen Person aus der Nähe des Bodensees hinbekomme. Wir haben telefoniert, und wenn alles klappt, werde ich mit meinem Wagen einen leeren Trailer zum See bringen, die Person dann mit einem geeigneten Zugfahrzeug darauf das Boot zur Donau transportieren und ich danach den leeren Trailer wieder zurückbringen. Außerdem kann ich dabei meinen Außenborder zum Boot bringen. Ich hoffe das klappt in der Zeit, die ich bis zum 08. Juli frei habe. Am kommenden Wochenende kommt mein Kind zu mir, vielleicht machen wir das dann auch zusammen, und vielleicht schauen wir auch kurz bei einem Klassentreffen meiner letzten Klasse vorbei, in der ich Schüler war, auch wenn da nicht nur positive Gefühle aufkommen.
Soweit...
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