Kommunismus kann bei Menschen nicht funktionieren, zumindest nicht vollständig, weil Menschen zum Teil zwar Gruppentiere sind, zum Teil aber auch Individualisten, die Privatinteressen nachgehen. Die Erklärung der allgemeinen Menschenrechte hat kommunistische Strukturen, Demokratien haben das auch, aber das geht jeweils nur als äußerer Rahmen, der vielfältige freie Entfaltung innen ermöglicht. Wahrscheinlich erfordern die aktuellen Herausforderungen zB beim Klimawandel etwas mehr Gemeinsinn, denn wir müssen gemeinsam unseren Ressourcenverbrauch und unsere Treibhausgasemission reduzieren. Aber das klappt wesentlich besser oder sogar ausschließlich durch geschickt entwickelte Anreize als durch Zwang. Allerdings würde ich aus einem Nachhaltigkeitsgebot zB eine Erweiterung der Menschenrechte um das Recht auf eine intakte Biosphäre formulieren, die Gesellschaften und Individuen in ihrem Gesamtkonsum oben begrenzt und gleichzeitig von unten her allen ein Minimum an Ressourcen garantiert.
Es ist der 20. Januar, seit Ende Dezember des vergangenen Jahres, also seit dem letzten Beitrag ist sehr viel passiert, das es mir schwer macht, es alles in ein Bild zu bekommen. Ich las den Roman "Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann, der sich abwechselnd mit Humboldts Forschungsreise und Gauss' Forschungsdenken befasst, eine lohnende Lektüre, wenn ich das sagen darf, während ich letzte Woche verreist war. Die Wahl dieser Lektüre als Reisebegleitung war ziemlich zufällig, stellte sich jedoch als ziemlicher Katalysator heraus. Ziemlich mittig im Buch, im Kapitel "der Berg", äußert sich Humboldts Begleiter Bonpland über die bisherigen Reiseerlebnisse wie folgt: "Denke er an die vergangenen Monate, so sei ihm, als habe er dutzende Leben hinter sich, alle einander ähnlich und keines wiederholenswert. Die Orinokofahrt [Expedition des Vorjahres] scheine ihm wie etwas, wovon er in Büchern gelesen habe, Neuandalusien [heutiges Venezuela] sei eine Legende a...
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